Na ja, mit mp3DirectCut mußt du die (wie du sagst) "Kapitel" ja auch erstmal schneiden.
WavePurity macht sowas auch automatisch, aber es funktioniert nur bei "normalen" Alben richtig.
Bei Live-Alben oder Interviews hast du entweder gar keine oder soviele Pausen im Longtrack, daß das Prog dann nicht mehr damit klar kommt.
Darum schneide ich halt immer manuell.
Die einzelnen Tracks werden mit mp3DirectCut herausgeschnitten, und zwar so, daß du alles, was du nicht brauchst, wegschneidest.
Zweckmäßigerweise fängt man da immer hinten an, sonst hast du keine Timecontrol mehr.
Also hinten (am Ende deines "Kapitels") "Anfang setzen" klicken und dann bis zum Ende des Longtracks gehen und "Ende setzen" klicken - der Bereich ist nun blau unterlegt.
Mit "Schnitt" kannst du ihn entfernen.
Das gleiche machst du nun am Anfang deines "Kapitels", nur umgekehrt. Du klickst dort "Ende setzen", gehst zum Anfang des Longtracks und klickst "Anfang setzen".
Danach wieder "Schnitt" und du hast dein "Kapitel" herausgeschnitten.
Nun kannst du dein "Kapitel" speichern: Datei-Button klicken und auf "Ganzes Audio speichern" klicken.
Einen Namen eingeben (eine Zahl reicht aus, da später eh neu getaggt wird - also meinetwegen 12) und speichern.
Jetzt lädst du wieder deinen Longtrack ins Prog und schneidest den nächsten Track/Kapitel heraus.
Das machst du mit allen Kapiteln so, bis du Track 01 bis 12 (im Falle eines "normalen" Vinylripps) zusammen hast.
Kontrolliere aber immer zwischendurch mal, ob du nicht zuviel weggeschnitten hast, denn sehr leise Töne werden im Spektrum meist nicht mehr richtig angezeigt.
Darum mag ich auch Tracks, die ein- oder ausgeblendet werden, gar nicht so besonders...
Hast du alle Tracks fertig geschnitten, kannst du sie umbenennen.
Das geht auf die ganz herkömmliche Methode am besten: Rechtsklick auf die Datei - Umbenennen klicken - neuen Namen eingeben bzw. reinkopieren (wenn du anderweitig schon eine Trackliste hast).
Den Rest machst du nun mit "Mp3tag".
Du kannst den kompletten Ordner, in dem du deine "Kapitel" = Tracks hast, in das Prog laden.
Alle Tracks werden dir nun im Prog aufgelistet und du kannst der Reihe nach alle benötigten Infos (Titel / Interpret / Album / Jahr / Titelnummer usw.) eintragen.
Diese Eintragungen sind wichtig, damit die Tracks in den verschiedenen Geräten oder Programmen (je nachdem, was du damit alles noch vor hast) richtig erkannt werden und auch die Infos angezeigt werden.
Es gibt außerdem einige Dinge, die man vorher beachten sollte: Viele in Receiver integrierte MP3-Player spielen den Track nie voll aus, es fehlen dir am Ende also immer zwei drei Sekunden. Daher die Pause immer hinten, und niemals vorne anfügen. Einige Geräte ignorieren auch tunlichst die Tracknummerierung und gehen in der Abspiel-Reihenfolge nach dem Erstellungsdatum der Datei (des Tracks).
Daher beim Taggen mit "Mp3tag" also immer beim letzten Titel beginnen und sich dann langsam nach vorne arbeiten.
Willst du die MP3's auf CD brennen, ist es natürlich egal, da kannst du ja über das Brennprogramm Pausenzeiten vereinheitlichen oder ganz weglassen (Live-Alben) oder alles so lassen, wie es ist.
Ich hoffe, das hilft dir jetzt ein wenig weiter.
MfG,
Thomas2
PS:
Bei Live-Alben (wie in deinem Fall) gehe ich in folgender Reihenfolge vor:
Ist der Ripp (Longtrack) fertig, nehme ich mir erstmal Papier und Kugelschreiber, lehne mich im Sessel zurück und höre mir den ganzen Longtrack in voller Länge an.
Da ja die Zeitkontrolle mitläuft, notiere ich mir an jeder Stelle, wo ich später gern schneiden würde, die Zeit und erstelle mir so schon im Vorab eine Schneidkennlinie.
Ist nicht immer ganz einfach (wenn beispielsweise Intro und erstes Medley fast ineinander übergehen), aber mit ein wenig Übung kriegt man Gefühl dafür.
Ansonsten kann man sich sehr schön am Beifall orientieren (am Ende des Tracks längerer Beifall und am Anfang des nächsten Tracks kürzerer Beifall).
Dieser Applaus läßt sich auch in der Spektrumanzeige meist unschwer visuell erkennen und man kann den Schnittpunkt problemlos festlegen.
Die im Vorab erstellten Schnittpunkte helfen ungemein, beim anschließenden Schneiden flott hintereinander weg arbeiten zu können.
Pausen zwischen den Tracks gibt es hier eh keine und hat man mal etwas zu früh oder zu pät geschnitten, kann das ganze leicht wieder korrigiert werden, ohne alles nochmal neu machen zu müssen.
Ist beispielsweise der Applaus am Ende des ersten Tracks zu kurz und am Anfang des zweiten Tracks zu lang geraten, kann mit mp3DirectCut aus dem zweiten Track der "überschüssige" Applaus einfach rauskopiert, weggeschnitten und am Ende des ersten Tracks wieder eingefügt werden.
Die Stelle muß genau wie beim Schneiden mit "Anfang" und "Ende" markiert werden und dann kann man die bei "Bearbeiten" und "Kopieren" erstmal temporär speichern.
Im anderen Track muß dann nur der Curser auf die betreffende Stelle (in diesem Fall also genau am Ende) gesetzt werden und dann "Bearbeiten" und "Einfügen" - fertig!