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Samstag, 24. März 2012, 14:52

Zürich mit Neuigkeiten

Nun liegt unser Zürichwochenende zwar schon eine Woche hinter uns, doch klingen auch das dortige Konzert und der Aufenthalt noch kräftig nach. Die Liedfolge war gleich wie in vielen anderen Konzerten auch, daher gehe ich darauf nicht besonders ein, sondern versuche, mehr vom "Drumherum" wieder zu geben.

Mit meiner lieben Frau Mama (mit 75 Jahren nach Udos Aussage ja nicht unbedingt Kernzielgruppe; sie besucht aber jetzt drei Konzerte) flog ich am 16.3. vormittags von Hannover aus nach Zürich Kloten. Bei herrlichem Wetter und 20 Grad Celsius empfing uns die Schweiz von ihrer besten Seite. Auf dem Weg zum Hotel in der Innenstadt fuhren wir mit dem Mietwagen am Hallenstadion vorbei, um zu sehen, ob am Abend die Anfahrt mit PKW oder mit der Tram besser sei. (Tram ist besser wegen relativ weniger Parkmöglichkeiten).

Direkt gegenüber vom Hallenstadion befindet sich das Theater 11 (von FBM), in dem ab Herbst das Musical IWNNINY aufgeführt werden wird. Große Plakate weisen auf dieses Ereignis hin. Das Gebäude wirkt von außen wie eine dunkle riesige Wellblechhalle, also nicht unbedingt schön für meine Begriffe. Aber es soll ja auf die inneren Werte ankommen...

Abends waren wir schon früh an der Halle, hatten uns an das Preisniveau in Zürich so leidlich gewöhnt (2 Rosen für umgerechnet 12,50 EUR, Bratwurst mit Brot 6,25 EUR) und genossen die Spannung vor Beginn des Konzerts. Neben dem bekannten Merchandise Stand war hier ein extra Stand aufgebaut, der nur vielerlei CDs von Udo handelte.

Der Saal öffnete ca. um 19:10 Uhr. Direkt vor der Tür stand ein Stehtisch mit Ohrstöpseln zum Mitnehmen. Dies verwunderte uns, denn als zu laut haben wir es bei Udo noch nie empfunden... aber vielleicht werden die ja bei den Eishockeyspielen dort benötigt?

Ein großes Plus im Hallenstadion waren die Damentoiletten: weder vor Beginn noch nach dem Konzert Warteschlangen dank ausreichender Kapazität! Also einmal nicht aufs Herren-WC gegangen.... großes Lob.

Im Saal trafen wir auf nette neue und alte Bekannte, u. a. ein Mutter-Tochter-Gespann aus Bremen, das Udo u.a. durch die österreichischen Konzerte gefolgt war und jetzt in Zürich und Berlin den Abschluß der ersten Tourneehälfte beging/begeht. Vom Udo Fanclub hautnah waren auch etliche Mitglieder vertreten. Wir saßen vorne rechts im Sektor VI. Der Blick zur Bühne war sehr gut, da die Stuhlreihen zur Bühne geneigt waren, so dass man geradeaus (wie sonst auch :) ) schauen konnte. Links im Mittelblock saß Freddy Burger mit Frau und weiteren Bekannten.

Udo begrüßte das Zürcher Publikum gut gelaunt mit einem "Grüezi Züri" und zog wie gewohnt souverän sein Programm durch. Er plauderte über seine Verbundenheit zu Zürich, wo er sich seit etwa 3 Jahrzehnten zu Hause fühle und viele gute Freundschaften hätte. Die Vorstellung des Pepe Lienhard Orchesters verlief emotional, in dem er nach Nennung des lange währenden Zusammenspiels sagte, er habe Pepe "mit nach Hause" gebracht.

Blumen gab es etliche für Udo, gleich nach dem ersten Lied ging es los mit Handkuß und Dankeschön. Die erste Dame wollte wohl schon das Tuch, was Udo mit einem lustigen "Sie sind zu früh" kommentierte. Danach kamen zwei Kinder und überreichten u.a. einen Brief. Udo wiederholte deren ausgesprochene Bitte:"Bitte lesen". Seine Antwort: "Ja, das werde ich tun". Als wir später unsere Rosen hinbringen wollten, kam vor uns ein Paar an die Bühne. Die Frau überreichte eine Blume und der Herr hatte noch zwei kleine eingepackte Präsente (sah aus wie zwei "dreieckige Stangen" Toblerone Schokolade). Zu meiner Verwunderung hörte ich - in etwa 2 m Abstand wartend - Udo da verärgert (nicht ins Mikro) sagen, "er habe zu arbeiten". Im Gegensatz zu anderen Situationen, in denen er diesen Spruch berechtigt von sich gegeben hat, war er hier überhaupt nicht angebracht. Der Moment, etwas zu überreichen, war so passend, wie er nicht hätte passender sein können. Der Herr hat dann die Toblerone auf die Bühne gelegt und wir haben dann unsere Blumen überreicht. Wir wurden später von Bekannten, die in der 2. Reihe saßen, darauf angesprochen, was Udo denn gehabt habe...... sie hatten seine kurzzeitige Verärgerung mitbekommen. Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, warum er so reagiert hat.

Bei der Ansage zum Fagott-Teil kamen dann für uns interessante Neuigkeiten: Udo zeigte sich ein wenig betrübt, dass der Film nicht im Schweizer Fernsehen gezeigt worden sei. Scherzhaft meinte er dazu, die hätten vielleicht gedacht, Udo Jürgens sei nicht mehr so angesagt. Aber er freute sich beim Applaus aus dem Publikum, dass offensichtlich viele den Film im deutschen als auch österreichischen Fernsehen gesehen hätten.

Neben der schon bekannten Erwähnung, dass der Film ja einen Bambi bekommen habe, sagte Udo,

- er sei jetzt auch für den Filmpreis "Romy" (in Österreich) nominiert.

- Und weiterhin würde der Film im April im MoMA in New York gezeigt werden. Im Museum of Modern Art gäbe es ein Kino, in dem europäische Filme der Sonderklasse mit einem künstlerischen Image gezeigt würden - seit Jahren mit großem Erfolg. Nicht als Blockbuster, sondern mit Untertiteln, und er - Udo - freue sich wahnsinnig darüber und darauf. Das ist, so finde ich, eine ehrwürdige Auszeichnung für diesen Film.

Der Bühnensturm erfolgte recht gesittet nach dem vierten Lied der zweiten Hälfte. Auffallend war, dass Udo hier oft und viel Hände schüttelte. Dies war sehr schön, diese sehr ausgeprägte Nähe zum Publikum. Liedfolge wie gewohnt, Bademantelzugabe mit griechischem Wein und Ende mit Liebe ohne Leiden. Das Tuch hat er dann noch geworfen. So ging gegen 22:50 Uhr ein schöner Konzertabend zu Ende.

Das sofort einsetzende Zusammenräumen der Bestuhlung offenbarte, dass das Hallenstadion ein Eishockeystadion ist: an etlichen Stellen war der ausgelegte Holzboden offenbar von unten relativ großflächig durchnäßt. Es war insgesamt auch kühler als in den anderen Hallen.

Am Samstag und Sonntag genossen wir die Zeit in Zürich und schauten uns u.a. das Corsohaus,die Kronenhalle und die Carmenstrasse an. Der Ausflug hat sich gelohnt.