Hallo,
das war's also - mein bis zu den Wiederholungskonzerten im Herbst vorerst letztes Konzert

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Zum Programm gibt es glaube ich nicht viel zu sagen - es gab keine wesentlichen Änderungen. Ich bin nach wie vor sehr begeistert und tue das, was sich Fans traditionell im Anfangsstadium der Tour wünschen - diesmal mehr denn je: Es wäre eine Schande, wenn dieses Hammer-Programm nicht in Bild und Ton für die Nachwelt konserviert würde. Udo meint ja, dass er seinen Bruder beneide, weil dessen Werk ewig Bestand habe - zumindest in meinen Augen gilt das definitiv auch für seine Musik- ich teile den Wunsch, dieses tolle Programm womöglich schon anlässlich der Zusatzkonzerte als CD und/oder DVD verfügbar zu haben.
Meine subjektiven Empfindungen zu Dortmund:
- Der Empfang war großes Kino. Herzlich wie in wohl wenigen Tournee-Stationen wurde Udo empfangen, was ihn sichtlich gefreut hat. Immerhin war Udos erstes Konzert in der Westfalenhalle 1967 - also lt. seiner Aussage "vor 50 Jahren". Als er merkte, dass er "kaufmännisch aufgerundet" hat, hat er charmant diese doch sehr großzügige Aufrundung relativiert.
- An alle Fans, die immer wieder nur Udos Textsicherheit auf dem Schirm haben - in Dortmund hat er in dieser Hinsicht sein Meisterstück gemacht, wie ich finde. Aber der Reihe nach: Reggae-Sound erklang in der Halle, der Bob Marley und UB 40 vor Neid erblassen lassen würde. Ich war zunächst enttäuscht, weil ich (als bisweilen masochistisch veranlagter Mensch) wieder keine Ansage hörte, in der Udo sich über diese Wichtigtuer auslässt, die sich unqualifiziert mit seinem Werk beschäftigen. Dieser Selbstdarstellungsdrang einiger Fans, die sich wichtig machen, ist aber auch fürchterlich. Es soll Fans geben, die mitten in der Nacht nix besseres zu tun haben, als in einschlägigen Foren dummes Zeug von sich zu geben - das verurteile ich auf's Schärfste!!

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Aber zurück zum Thema: Meine Enttäuschung über die erneut fehlende standesgemäße Ansage hat sich gerade gelegt, als ich eine "Dame" erblickt habe, die offensichtlich Udo eine Rose überreichen wollte. Dass Udo seinen Song schon begonnen hatte, störte sie nicht im geringsten. Penetrant blieb sie an Ort und Stelle - man merkte Udo förmlich an, wie sehr ihn diese Penetranz nervte. Alle Versuche, die Frau von ihrem Vorhaben abzubringen (Udo warf ihr sein Tuch zu, ein Fan versuchte mehrfach, die gruselige Vorstellung der Dame zu beenden) - sie verliefen im Sande. Was mich zutiefst beeindruckt hat: Obwohl Udo auf wirklich unglaublich heftige Art in seiner Konzentration gestört wurde, hat er souverän das Lied ohne Patzer zu Ende gebracht.
Nicht immer - aber immer mal wieder nehme ich mir Udo hier zum Vorbild: Ich glaube, ich hätte das Lied abgebrochen und Ordner gebeten, die Frau zum Platz zu geleiten - zumindest hätte ich aber sicherlich Konzentrationsprobleme gehabt. Nicht so Udo. Wenngleich man ihm ansah, dass er sehr genervt war, hat er souverän Contenance bewahrt - nicht ohne den weiblichen Fan zu düpieren, indem er im Saal fragte, ob jemand nicht die Rose haben wolle. Kurze Zeit später verkündete er tänzelnd, sich von so etwas nicht die gute Laune verderben zu lassen - für mich vorbildlich. Der kleine Seitenhieb, dass sein Konzert keine Volksmusik-Veranstaltung sei, hat mir gut gefallen - auch wenn ich bezweifle, dass das bei der so Angesprochenen mangels Sensibilität und Verständnis angekommen ist.
Wie schnell ich Gelegenheit hatte, den Vorsatz, sich durch Störenfriede einen Abend nicht kaputt machen zu lassen, konnte ich nicht ahnen: Der "Bühnensturm" erfolgte in Dortmund recht früh - unpassenderweise leider zum Lied "Liebe lebt". Ich bekenne - auch ich bin der Allgemeinheit gefolgt und nach vorne geeilt. Was mich aber enorm genervt hat, war die Respektlosigkeit des um mich versammélten Dortmunder Publikums. Wie man bei Liedern wie "Liebe lebt", "Am Ufer" und "Zum dritten mal 25"sich lautstark unterhalten kann, Uuuudooo brüllen kann - es will sich mir nicht erschließen. (Hoffentlich) ganz im Sinne Udos habe ich einfach getan, als hätte ich diese Nervensägen nicht bemerkt und mich stattdessen lieber auf den schönen Abend und Udos Musik konzentriert.
Themenwechsel: Von vielen Seiten höre ich Kritik am Backgroundchor "Voices", die ich so gar nicht nachvollziehen kann. Ich finde, dass der vierstimmige Chor einfach nur perfekt zu Udos Songs passt - als Beispiel seien "Schenk mir einen Traum" und "Mein Bruder ist ein Maler" genannt - für mich subjektiv ist der begleitende Satzgesang der vier Protagonisten das Salz in der Suppe.
An alle Musiker unter Euch - kann es sein, dass Billys "Chimes" diesmal überdurchschnittlich oft die melancholischen Lieder beschließen? Grübel....
Wenn ich darf, möchte ich zum Schluss kurz persönlich werden, denn auch das macht oftmals einen gelungenen Udo-Abend aus - das anschließende Treffen "unter Fans" war einfach nur schön und hat den Abend ganz toll abgerundet. Na gut - ich war "Hahn im Korb" unter vielen charmanten Damen - wann hat man das schon?

) Aber nicht zuletzt dieser schöne "Absacker" hat den Abend zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis werden lassen - ich sage nur: "Danke für den Abend"

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Herzliche Grüße an alle Fans - ich hoffe, Ihr habt genau so viel Freude an Udos Musik wie ich sie bei (bislang) drei Konzert-Erlebnissen hatte - sagt
Stephan