Braunschweig war bis zum Bühnensturm einfach toll. Wir fanden die Halle fast "familiär" (zumindest im Vergleich zu Berlin und Hamburg) und die Stimmung war klasse, stürmischer Applaus und Standing Ovations, man sollte meinen: ein sehr angenehmes Publikum.
Wir haben uns dann von der Masse mitreißen lassen und sind auch nach vorn gelaufen (nicht aus den hinteren Reihen)... Und hatten dann zitternde Knie und ein schlechtes Gewissen bei Udos Ansprache. Ganz sicher, dass Udo den Bühnensturm will, sonst würde er seine Fans
vorn an der Bühne wohl nicht extra willkommen heißen! Nur nicht so früh - das sehen wir auch ein, es
ist respektlos gegenüber dem Publikum in den ersten Reihen und vor allem
gegenüber dem Künstler selbst.
Anzeigen oder Lautsprecherdurchsagen vorm zweiten Teil, wann gestürmt werden darf/soll, wären sicher hilfreich. In Berlin und Hamburg haben wir auch beobachtet, dass einige junge Damen, die Blumen überbringen wollten, wieder zurückgeschickt wurden - als sie dann doch nach vorn durften ging der Bühnensturm los. Das ist auch eine effektive Möglichkeit, den Zeitpunkt zu beeinflussen, und es ist zu überlegen, ob die Ordner nicht auch ein klein wenig dafür verantwortlich sind, was da vorn passiert. Wenn die ersten 15, 20, 30... Leute nach vorn rennen, wollen wir jedenfalls auch nicht mehr lange sitzenbleiben.
Gleiches gilt auch für "in so einem Moment sollten sich mal ein paar Fans zusammen tun und einen
solchen Menschen zur Ruhe bringen statt nur böser Blicke": Aussagen wie "Das gehört hier nicht her" oder "Das ist kein Fußballstadion" haben ihn jedenfalls nicht sehr beeindruckt. Ich hätte mir durchaus gewünscht, dass dort die Sicherheitsleute reagieren.
Das Management hat jedenfalls Einsatz gezeigt: es hat auf die Homophobie-Vorwürfe schnell reagiert, denn bei "Der ganz normale Wahnsinn" liefen die Bilder nicht mehr mit. Es ist doch anzunehmen, dass es dann für Leipzig und Berlin auch Vorkehrungen geben wird, den zu frühen Bühnensturm zu verhindern..
Jedenfalls war es trotz allem ein schönes Konzert und wir hoffen auf das in Hamburg gegebene Versprechen: "Wir sehen uns ganz bestimmt wieder!"
Christine und Christian