Wenn man so sieht, wie das Lebenswerk ähnlicher Künstler, z.B. aus dem französischen Chanson, nach deren Tod oder sogar noch zu Lebzeiten digitalisiert und in umfassenden Boxen aufgearbeitet wurde, ist es bei Udo Jürgens wirklich zum Verzweifeln.
Die „Merci, Udo“-Reihe war zumindest mal ein erster Schritt, jedoch ohne nachhaltige Wirkung. Außerdem kam der erste Teil ein geschlagenes Jahr zu spät, zum ersten Todestag hätte er sich viel eher angeboten als die zwar nette, dem Anlass aber nicht gerecht werdende CD „Best of live Vol. 2“.
Der Schaden ist mittlerweile angerichtet, da gibt es nichts mehr zu beschönigen oder zu korrigieren. Aus dem öffentlichen Bewusstsein ist Jürgens inzwischen verschwunden, wozu auch der Kahlschlag auf YouTube vor einigen Jahren einen guten Beitrag geleistet hat. Erst sah es ja so aus, als wolle man die Videos von offizieller Seite anbieten, aber nachdem sich dies nach der ersten DVD-Box 2016 nicht rentierte, gab man das Projekt gleich wieder dran. Verschwunden sind dadurch etliche Lieder, Konzertaufnahmen, Interviews und sonstige Auftritte, die man in der Komplexität auch nicht mehr zusammenbringen wird. Und ich frage mich nach wie vor wozu, sind die Aufnahmen doch größtenteils nicht im offiziellen Handel zu erwerben und dienten nur dazu, seinen Fans eine Freude zu machen.