Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Die Udo Jürgens Fan-Site. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

11

Mittwoch, 8. März 2023, 20:25

Mohrenkopf

Juten Abend! von "darf man nicht mehr sagen" darf ja wohl nicht die Rede sein... Dürfen darf man schon, aber... Im täglichen Umgang und in aktuellen Beiträgen in öffentlich rechtlichen Medien, in der Presse, in Schulbüchern, ..., und, und sollte man diskriminierende Sprache / Begriffe nicht verwenden. Sprache formt das Bewußtsein, nicht nur umgekehrt. In der Kunst haben solche Korrekturen nichts verloren! Wenn das Kunstwerk rassistisch oder in anderer Form diskriminierend ist, muß man es nicht aufführen... Hier ein Pamphlet, das ich ans ZDF geschickt habe:

Sehr geehrte Redaktion,
Eckart Hachfeld rotiert im Grabe... Falls Sie sich nicht sicher sind, um wen es sich bei diesem
Herren handelt, hier ev. ein freundlicher Link: https://whoswho.de/bio/eckart-hachfeld.html

Für mich ist es ein Unding, Kunstwerke - auch Triviale - zu verunstalten, indem man/frau/div einen Text z.B. gendert oder dem politischen Zeit-Geist / -Bewußtsein anpasst. Dies sei Schulbüchern, anderen Lehrwerken u.w. vorbehalten. Wenn ich einen Text als nicht adäquat empfinde, führe ich das gesamte Werk nicht auf! Oder, wie es der Zeitgeist ev. hält, versehe es mit einer "Warnung" - falls ich das Werk für wichtig genug erachte, dass es aufgeführt werden sollte. Lieber Totalzensur als Kunstvergewaltigung. Hier von mir alles ein wenig übergewichtet? Handelt es sich doch lediglich um EIN Wort! - ? Abgesehen davon, dass "Schokokuss" total vernuschelt kaum erkennbar rüber kam. Abgesehen davon, dass ein "Schokokuss" nicht einem "Mohrenkopf" entspricht, sondern einem "Negerkuss": einer überzogenen Schaummasse. Wo hingegen ein "M." ein Vanillecreme gefülltes, mit Schokolade überzogenes, Kuchen(teig)stück ist (so kenne ich es jedenfalls als ehemalige West-Berlinerin). Passend zu "Buttercremetorte und Bienenstich". Letzterer korrekt(er) heute wohl: Honigmandelschnitte!

Ich kann es nicht nachvollziehen, dass die aktuellen RechteinhaberInnen diesem Un-Sinn zugestimmt haben. Es wäre ein Leichtes gewesen, unter den unzähligen Hits von Udo Jürgens einen anderen, auch aus den 1970ern zu finden, dessen Text als "political correct" durchgehen sollte.

Zwar kein "Hit", doch ebenfalls Musik von Udo Jürgens und Text von Eckart Hachfeld, aus 1977:
"Was wollt ihr mehr?"
" ...Das ist mein Lied, das helfen will und nicht verletzt,
wo auch Kritik aus Liebe kommt, das nicht erzieht und Zeichen setzt:
Ein bunter Vogel ohne Ziel. Was wollt ihr mehr? ..."

Freundliche Grüße
Sabine Kleczewski

12

Mittwoch, 8. März 2023, 21:23

na so schlecht sind die öffis nicht. aber keiner kümmert sich um udos werk tatsächlich. wo bleiben die unveröffentlichten songs

13

Donnerstag, 9. März 2023, 12:41

... "Verlangt Ihr nicht zu viel!" ? :-)

14

Freitag, 10. März 2023, 14:57

Ich freue mich schon, in irgendeiner Show "Ich weiß, was ich will" zu hören: "Wie ein Reisender durch die Welt mit dir zieh´n..."

15

Samstag, 11. März 2023, 11:54

Entsetzlich, wirklich!

Und so einige der Kinderlieder von Udo Jürgens würden heutzutage höchstwahrscheinlich auch Wokeness und Cancel Culture zum Opfer fallen. Da gibt es ja manche Begriffe in den Texten, die mittlerweile als rassistisch angesehen werden.


Habe noch einen Artikel aus der Schweiz vom 4.3.2023 gefunden, wo sich auch Freddy Burger zu dem "Zarrella-Gate" äußert:
Cancel-Culture erfasst Kultsänger Udo Jürgens. Sein langjähriger Manager Freddy Burger ist fassungslos: «Hat die Welt keine anderen Probleme?» (weltwoche.ch)

Cancel-Culture erfasst Kultsänger Udo Jürgens. Sein langjähriger Manager Freddy Burger ist fassungslos: «Hat die Welt keine anderen Probleme?»

Das ZDF am vergangenen Samstag zur Primetime: Der deutsch-italienische Sänger Giovanni Zarrella würdigt in seiner «Giovanni Zarrella Show» Schlagerlegende Udo Jürgens und interpretiert unter anderem den Song «Aber bitte mit Sahne» aus dem Jahre 1976.

Bei einer Songzeile kriegt der 44-Jährige aber kalte Füsse. Den angeblich diskriminierenden Ausdruck «Mohrenkopf» streicht er kurzerhand und singt: «Sie pusten und prusten, fast geht nichts mehr rein. Nur ein Schokokuss höchstens, denn Ordnung muss sein.»

Nun laufen Fans von Jürgens Sturm – mit der Meinung, dass die Songtexte ihres 2014 verstorbenen Idols nicht verändert werden dürfen. In den Fokus gerät vor allem das ZDF. Die Umformulierung sei «verrückt», schreibt ein Jürgens-Fan in den sozialen Medien.

Ein anderer moniert, dass ein Kulttext geändert werden müsse, damit Zarrella niemandem zu nahetrete. Ein weiterer Fan findet es «zum Kotzen». Das ZDF würde Udo Jürgens verbieten und zensieren.

Auch Freddy Burger, ewiger Manager von Jürgens, schüttelt den Kopf: «Hat die Welt keine anderen Probleme?» fragt sich der Zürcher. Rechtlich sei die Lage eigentlich klar: «Produzierte Texte kann man ohne die Zustimmung von Autor, Komponist und Rechteinhaber nicht einfach umschreiben.» Da es sich im Fall von Zarrella aber um eine einmalige und (mehr oder weniger) spontane Improvisation gehandelt habe, befände man sich im Graubereich.

Fakt ist aber: Der Text zum Lied stammt von Eckart Hachfeld und Wolfgang Spahr. Die Rechte liegen bei BMG Rights und Burgers Aran-Verlag. Weder das ZDF noch Zarrella holten die Bewilligung für die Änderung ein.

Deshalb: Dieser Schokokuss mag vielleicht dem Zeitgeist entsprechen. Korrekt ist er aber definitiv nicht.

16

Sonntag, 12. März 2023, 10:06

Ich kann die Aufregung nur bedingt nachvollziehen. Es ist nicht so, als ob man eine Originalaufnahme von Udo Jürgens manipuliert hätte. Bei einigen SängerInnen ist es sogar Teil des Vortrags, dass der Text bei jedem Auftritt variiert wird. Ich bin auch der Meinung, dass man die M-, Z- und N-Wörter nicht zur Gänze aus unserer Sprache verbannen wird können (sh. der "Roma-Baron"?), aber man muss sie nicht verwenden, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. "Aber Bitte Mit Sahne" hat keinen politischen Kontext, also ist diese "Korrektur" verkraftbar. Problematischer finde ich beispielsweise, dass man "Show Boat" seit der Uraufführung immer wieder entschärft hat. Die Autoren wollten ganz klar auf gesellschaftliche Probleme hinweisen und es ist mehr als nur absurd, wenn die Sprachpolizei dann dort die Sprache entschärft.
Auch wenn ich mir selbst solche Shows nicht ansehe, finde ich es dennoch gut, dass die alten Sachen dann immer wieder gebracht werden. Dann kann ich auch mit einer solchen Änderung leben. Ob die Änderung dem eigentlichen Zweck dienlich ist oder - ob sie im Gegenteil - das Problem noch vergrößert, ist eine andere Diskussion. Im Zweifelsfall wäre eine Kontextualisierung besser gewesen - funktioniert aber bei einer Show dieser Form wohl schlecht.

Jedenfalls finde ich es viel schlimmer, dass wir jetzt 2023 haben und dass ein nicht unwesentlicher Teil des musikalischen Erbes noch immer nicht dem Publikum zugänglich ist.

17

Sonntag, 12. März 2023, 21:17

Bei mir führt die dämliche Rassismus Diskussion nur zu einem noch größeren Leck-mich-am-Arsc. Gefühl. Ich werde bis ans Lebensende Mohrenkopf oder Negerkuss sagen.Wenn Leute mich Rassist schimpfen, dann können die mich am Arsc. lecken. Ist mir völlig egal. Und diesen Gender Schwachsinn mach ich ebenfalls nicht mit. Wer mich kritisiert, der kriegt zu hören, "geh zum Psychiater".