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Donnerstag, 5. November 2009, 23:23

Magdeburg und Leipzig

Leipzig und Magdeburg

Die Stimmung in Leipzig war gut, wenn auch schon besser. Diesmal ließen es sich mehrere Leute nicht nehmen, in aller Gemütlichkeit ihre Privataufnahmen direkt am Bühnenrand zu tätigen. Udo hat dies aber wieder sehr elegant gelöst. Er stellte sich in mehrere schelmische Posen und wollte dann auch ein Bild davon haben. Udo meinte, dass doch nichts Besonderes zu sehen sei, er am schwarzen Flügel, im schwarzen Anzug und schwarzen Hemd. Nach der Pause habe er zwar ein neues Hemd und einen neuen Anzug an, aber auch wieder in schwarz. Auf irgendeine Glitzerjacke brauche niemand zu warten. Schon im ersten Teil bekam er viele und vor allem große Blumensträuße.

Im Laufe des Abends kam Udo auf die große Leistung der Leipziger von vor 20 Jahren zu sprechen. Sie haben nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa verändert. Udo fühle sich nicht nur als Europäer mit 3 Pässen, sondern als Europäischer Patriot. Er ging dann auch auf Merkels Rede in den USA ein und der Unterschrift der Tschechen zum Europa-Vertrag. Darauf wolle er eine Flasche Champagner öffnen. Ansonsten verlief der Abend in gewohnter Höchstqualität. Pepe mit seinem Orchester war dabei wieder ein Hochgenuss.
Udo spielte in Leipzig wie auch in Magdeburg Gib mir Deine Angst, aber wohl endgültig nicht mehr Ich lass Euch alles da.

An die Bühne ging es in beiden Hallen nach Smile, ohne Probleme. Ein größeres Ordneraufgebot in Leipzig versuchte dies zwar zu verhindern, aber das klappt ja sowieso niemals. Es wurde auch verbreitet, dass Herr Jürgens sofort das Konzert abbricht, wenn jemand an der Bühne stehen bleibt. Halle versuchte es mit großen Straßenabsperrgittern, aber auch vergebens.

Als Bademantelfinale gab es in Leipzig Opernhaus, Mit Dir, 17 Jahr, Platz an der Sonne, Liebe ohne Leiden. Udo verabschiedete sich dann mit düdilüdid …… Hier rechnete er aber wohl nicht mit dem Publikum, denn es sang dies minutenlang weiter, auch nachdem Udo schon zweimal draußen war, Blumen holte und Hände schüttelte. Er ließ sich dann nochmal links neben der Bühne sehen.

In Magdeburg war die Stimmung ab der ersten Minute super und deutlich besser als am Vorabend. Udo sagte, dass bei keinem seiner vorherigen Konzerte in Magdeburg so viele Besucher wie an diesem Abend gekommen sind. Es war erstmalig auch der zweite Rang annähernd ausverkauft. Diesmal begrüßte Udo wieder mal die Mitgeschleppten. Das kommt immer wieder gut an. Ansonsten verlief das Konzert wie am Vorabend, hervorragender kann es wohl kaum sein. Als Finale kamen Opernhaus, Mit Dir, Merci, Platz an der Sonne, Liebe ohne Leiden und derselbe Abgang. Hie sangen die Leute auch noch eine Weile, aber nicht so lange.

Autogramme gab es an beiden Abenden nicht. Udo sagte nur ganz kurz etwas von gegenwärtiger Lage, Gesundheit, (Behandlung) und so. Wenn er die Schweinegrippe meinte, so ist widersprüchlich, dass er während des Konzertes viele Hände schüttelt, dann aber keine Autogramme gibt. Sehr auffällig war aber auch an beiden Abenden, dass sich die Bühne und dadurch die ersten Reihen in derartige Nebelschwaden hüllten, wie noch nie. Obwohl in der 5. Bzw. 2. Reihe sitzend, waren die hinteren Musiker zeitweise recht verschwommen zu sehen, manchmal auch alle. Besucher der hinteren Reihen und der Ränge wunderten sich ganz besonders, wie sie zum Schluss sagten, da sie über große Strecken alles nur im Dunst sahen. Sollte es sich hier allerdings nicht nur um den normalen Bühnennebel handeln, zeitweise roch dieser auch leicht nach irgendetwas, sondern um Schutzmaßnahmen und Desinfektion, so war es in Ordnung. Die Wiener Sängerknaben soll wohl nach Pressemeldungen auch schon die Schweinegrippe erreicht haben. Hoffentlich kann die Tournee zu Ende geführt werden, niemand derartig erkrankt oder Hallen wie schon Schulen gesperrt werden.

Ute und Ekki
Ute und Ekki

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Donnerstag, 5. November 2009, 23:35

Re: Magdeburg und Leipzig

Hallo, Ekki,

danke für Deinen Bericht und die interessanten Neuigkeiten darin.
Nebel etc. paßt irgendwie nicht zu Udo, finde ich schon sehr merkwürdig.

Vor allem interessiert mich das Lied Opernhaus. Habe noch nicht davon gehört. Weißt Du Näheres?

Danke und Gruß

Traumtänzerin

3

Freitag, 6. November 2009, 12:41

Re: Magdeburg und Leipzig

Mit dem Lied Opernhaus ist wohl eher "Mit Dir" gemeint, weil das Wort darin vorkommt.

4

Freitag, 6. November 2009, 21:17

Re: Magdeburg und Leipzig

Danke wieder für den tollen Bericht!
Für mich am schönsten darin ist die Nachricht, dass Gib mir Deine Angst wohl doch immer gespielt wird! Ein absolut toller Song, der vor allem live schon jahrelang nicht mehr zu hören war und in Ulm vor einigen Tagen in einer absolut perfekten Weise gesungen und gespielt wurde.
Das es sich bei dem Nebel tatsächlich um Desinfektion handelte, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Dass Udo aber gerade jetzt sehr besorgt ist, dass er und alle im Team gesund bleiben und hier sicher auch allen Vorsichtsmaßnahmen zustimmt, verstehe ich sehr gut.
Toll ist immer wieder zu lesen un zu hören, wie perfekt inzwischen Udo und Orchester dieses Konzert meistern. Ist mir auch in Ulm aufgefallen, dass es inzwischen ein super eingespieltes Programm ist. Und ich kann nicht oft genug erwähnen, dass ich Udo stimmlich schon lange nicht mehr derart präsent und durchgehend top erlebt habe.

Euch allen noch viel Spaß auf den Konzerten!

Viele Grüße,

Wupli
Carpe Diem - Jetzt oder Nie

5

Samstag, 7. November 2009, 08:12

Re: Magdeburg und Leipzig

Hallo Ute und Ekki,

noch eine kleine Nachfrage zu Leipzig.
Beim ersten Konzert wurde von 8000 Zuschauern geschrieben. Nun sollen es "nur" 4000 gewesen sein. War die Halle echt halbleer?

Hier noch eine kleine Kritik der Leipziger-Zeitung:

Udo Jürgens in der Arena Leipzig gefeiert

Nicht schlecht für einen Neunjährigen
Schon toll, wie so ein Neunjähriger es versteht, die Massen mitzureißen. Schon vor dem eigentlichen Auftritt - kaum hat das phantastische Pepe Lienhard-Orchester angefangen, ein Medley der größten Hits zu spielen, ist das Publikum am Dienstagabend in bester Feierlaune. Die Arena Leipzig ist zwar nicht ganz ausverkauft, aber schließlich ist der Künstler innerhalb eines Jahres schon zum zweiten Mal in der Stadt. Begeisterter Applaus voller Vorfreude auf den Star des Abends. Gegenlicht. Bühnennebel. Und dann sitzt er plötzlich da am Klavier und spielt: Udo Jürgens. Nach eigener Zeitrechnung hat er ja vor wenigen Wochen erst seinen neunten Geburtstag gefeiert - mit 66 Jahren fängt das Leben schließlich erst an.
Selten sieht man ein solch buntes Spektrum im Publikum. Manche der Zuschauer im Saal begleiten Jürgens schon, seit er 1966 mit dem Lied "Merci Chérie" für Österreich den Grand Prix gewann. Andere waren noch nicht geboren, als er vor 16 Jahren den ersten Preis für sein Lebenswerk erhielt. Und was folgte danach nicht alles: 900 Lieder hat er komponiert, 50 Plattenalben veröffentlicht und damit mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft. Er erhielt mehrere Bambis, den Echo, den Deutschen Fernsehpreis, den Verdienstorden Österreichs und Deutschlands und was es sonst alles an Gold zu gewinnen gibt (Europa, Stimmgabel, Mikrophon, Kamera, Feder, Henne). Shirley Bassey, Frank Sinatra, Alexandra und Reinhard Mey sangen seine Kompositionen, Bing Crosby und Al Martino feierten mit Versionen von "Griechischer Wein" Erfolge. "Schlager-Titan" nennt ihn der Boulevard.
Auch mit 75 hat er es noch drauf. Er sieht in seinem schwarzen Anzug mit geheimnisvoll blitzendem roten Futter und keckem Einstecktuch nicht nur blendend aus. Er ist auch ein charmanter Conferencier. Und beneidenswert fit: Er singt mit seiner typischen, kernig-nasalen Stimme (rollendes "r" und sinnlich lang gezogene "n" inklusive), spielt phantastisch Klavier. Und als wäre das noch nicht genug, legt er zwischendurch auch noch eine kleine Step-Einlage ein.
Wahre Größe zeigt er allerdings dadurch, dass er sich nicht in den Mittelpunkt spielt: immer wieder räumt Jürgens den Musikern der Band lange Solopassagen ein. Und die legen in den bemerkenswerten Arrangements eine Virtuosität vor, die man nur selten hört. Ein Niveau, dass auch von Beleuchtung, Bühnentechnik, Bildregie gehalten wird.
Aber im Vordergrund steht natürlich die Musik. In der ersten Hälfte sind das neue Lieder: poetisch, gesellschaftskritisch ("Tanz auf dem Vulkan"), volksnah, mit Seufzer- ("Nur ein Liebeslied") oder Mitklatschqualitäten. Im zweiten Teil kommen die ganz großen Erfolge: "Aber bitte mit Sahne", "Griechischer Wein", "Ich war noch niemals in New York", "Ein ehrenwertes Haus" und wie sie alle heißen. Längst häufen sich auf dem Flügel Blumenbouquets, von jungen Frauen und älteren Damen dargebracht. Lange bevor er dann allein im Bademantel am Klavier die letzte Zugabe singt, feiern die Menschen im Saal klatschend, aus voller Brust mitsingend. Nicht schlecht für einen Neunjährigen ... Tobias Wolff
@Eine Bildergalerie finden Sie unter www.lvz-online.de
(c) Archiv - Leipziger Volkszeitung

Viele Grüße,

Wupli.
Carpe Diem - Jetzt oder Nie

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Samstag, 7. November 2009, 20:39

Re: Magdeburg und Leipzig

Hallo Wupli,

eine von den beiden Zahlen stimmt nicht. Keinsfalls war die Halle nur
zur Hälfte gefüllt. Unten waren alle Plätze besetzt und oben auch die meisten.
Lediglich oben im hinteren Bereich war was frei. Das macht aber nicht so viel aus.

Sei grgrüßt Ekki
Ute und Ekki