Hallo an alle Fans,
Gestern erschien in der Berliner Morgenpost ein Interview mit Udo zum Inhalt seines Buches u.a. (Fast gleicher Beitrag vor ein paar Tagen in der WELT)
ich war doch etwas irritiert über einige Äußerungen von Udo. Hier der Link, für diejenigen, die es noch nicht gelesen haben:
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040829/biz/story700146.html
Ich habe direkt einen Leserbrief an die MoPo geschrieben. Hier der Inhalt, gleichzeitig als Diskussionsanstoß:
Sehr geehrte Redaktion,
da ich seit Jahrzehnten Udo-Jürgens-Fan bin (des Musikers, Komponisten, Liederschreibers, Entertainers auf der Bühne), habe ich diesen Beitrag mit großem Interesse gelesen. ...möchte hier nur eine kurze Stellungnahme zu Äußerungen von Herrn Jürgens abgeben, die man - denke ich - so nicht stehen lassen kann.
Es betrifft seine Äußerungen zu ... "Kriegsverbrechen". ...
Kriegsverbrechen sind zu verurteilen, sollen/dürfen nicht vorkommen, sind aber leider fast "normales Tagesgeschäft", wenn Kriege geführt werden - siehe aktuelle und besonders schlimme Vorfälle, mit denen die USA sich gerade auseinanderzusetzen haben. Kriegsverbrechen sind Ausschreitungen, die im Rahmen von kriegerischen Handlungen gegen Zivilbevölkerung oder Gefangene begangen werden. Die Ermordung von europäischen Juden, Sinti und Roma, behinderten Menschen und weiteren als "unwert" betrachteten Leben seitens des Nazistaates waren keine Kriegsverbrechen, sondern ideologisch-rassistische „Säuberungsmaßnahmen", gezielte Bevölkerungs- und Wirtschaftspolitk dieses verbrecherischen Regimes in Deutschland. Sie sind also keineswegs mit "normalen" Kriegsverbrechen - so grausam diese sind und auf jeden Fall hart bestraft werden müssen! - in einen Topf zu werfen.
Überhaupt, finde ich, gehen die Äußerungen von Herrn Jürgens etwas verquer, lassen keinen eindeutigen Standpunkt erkennen. Gerade bei diesen Themen finde ich es besonders wichtig, eine klare eindeutige Sprache zu führen, die nicht von der falschen Seite mißdeutet oder interpretiert werden kann. Hier verbietet es sich, nach mehreren Seiten offen und gefällig zu sprechen. ...