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1

Montag, 25. Juni 2018, 00:17

Schwer verständliche Textstellen

Hallo,

manchmal versteht man beim Anhören von Liedern ja Dinge, die gar nicht gesungen werden, und manchmal bleiben einem Wendungen auch schlicht unverständlich. Im Werk von Udo Jürgens gibt es zwei Textstellen, die sich mir bis heute nicht völlig erschlossen haben:

Die eine ist eine kurze gesprochene Passage in "Er oder sie" (in der Marc-Bolan-Parodie bei ca. 1:55): Laut der notorisch unzuverlässigen Textwiedergabe auf "udojuergens.de/at" soll das "schafft die Füße..." heißen, ich halte das aber für Unsinn. Es hört sich eher so an wie: "hab dich, Süßer" oder "schaff dich, Süßer", aber sicher bin ich mir nicht.

Die zweite betrifft den Anneliese-Rothenberger-Titel "So wie die Sonne für alle scheint": Einige schwer verständliche Stellen dort meine ich "akustisch entziffert" zu haben, aber die Schlusszeile gibt mir nach wie vor Rätsel auf. Nach "Frag nicht, wenn's da ist" verstehe ich nur noch Bahnhof...

Gibt es gesicherte Erkenntnisse darüber, was er bzw. sie da singt?

Falls jemand Auskunft geben kann: Herzlichen Dank im Voraus!

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Beruf: Administrator / System Account udofan.com

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2

Montag, 25. Juni 2018, 02:29

Bei "Er oder sie" ist auch im Notenheft die betreffende Stelle leider textlich nicht aufgeführt.

Jedoch bei Anneliese Rothenberger, "So, wie die Sonne für alle scheint", heißt es laut "Songbuch":

"[…] Frag' nicht, wenn's da ist:
"Bin ich auch gemeint?"
ruf' ihm ein lachend' "Herein!""

3

Mittwoch, 27. Juni 2018, 21:41

... na da soll einer drauf kommen :) Dankeschön!

4

Samstag, 30. Juni 2018, 23:07

Bei schwer verständlich fällt mir immer ein Lied ein.

Ich glaube, dass der Acker den wir pflügen, nur eine kleine Weile uns gehört.
Ich glaube, nicht mehr an die alten Lügen. Er wär auch nur ein Menschenleben wert.

Wer ist hier mit “Er“ gemeint? Der Acker oder die Lügen? Und worauf bezieht sich “ nur ein Menschenleben wert“?
Ob ein oder mehrere Menschenleben, da wird ja wohl kaum einer abwägen wollen.

Bis heute hat mir diese krude Textzeile keiner verständlich erklären können.
Für mich ist der Reim bis heute nicht schlüssig.

Gruß Ju

5

Montag, 2. Juli 2018, 10:52

Ich meinte eigentlich akustisch schwer verständlich... ;) Dass der Anfang von "Ich glaube" immer wieder Fragen aufwirft, finde ich aber interessant. Auch Rainhard Fendrich scheint ihn ja 2002 nicht mehr richtig verstanden zu haben, als er in seinem "Fernduett" mit Jürgens statt "er wär' auch nur" sinnentstellend "er wär' doch nur" gesungen hat. Danach wäre dann also der Acker (= die Umwelt??) noch viel mehr als nur ein Menschenleben wert, was aber irgendwie auch keinen Sinn macht... In Wahrheit soll das eine "Antikriegszeile" sein: "Ich glaube nicht mehr an die alten Lügen, er wär' auch nur ein Menschenleben wert" bedeutet etwas weniger verknappt gesagt: "Ich glaube nicht mehr an die alte Lüge, dass jener Acker (d. h. der Besitz von Land) es wert sei, für ihn auch nur ein einziges Menschenleben zu opfern". Offenbar ist diese "klassische" Vorstellung vom Krieg als gewaltsamer Landnahme in unserer komplexen Welt der Bürger-, Glaubens- und Wirtschaftskriege nur noch schwer verständlich.

6

Montag, 2. Juli 2018, 11:59

Die Erklärung der umstrittenen Liedzeile sehe ich im Prinzip genauso. Von daher danke für deine Erläuterung, die mit meinen Gedanken dazu übereinstimmt.

Dennoch ist es mir unverständlich, dass so ein versierter Texter wie Walter Brandin das seinerzeit nicht eindeutiger in Reimform abfassen konnte.

Gruß

Ju

7

Montag, 2. Juli 2018, 21:46

Das Lied "Er oder sie" hat mich vom Titel nie interessiert und bewußt habe ich den Text nie wahrgenommen. Danke für die Frage, jetzt habe ich es mir einmal genau angehört und finde es super witzig :D

... aber bei der angefragten Stelle verstehe ich auch nur Kauderwelsch - "hab Dich Süßer" würde zumindest Sinn ergeben.



Übrigens, bei der Stelle "Er säuselt wundervoll von heißer Liebe... " da höre ich das unsinnige "hab Love!" Was könnte das heißen außer "aha"?

9

Dienstag, 3. Juli 2018, 07:47

Wie peinlich, dass ich da nicht drauf gekommen bin :D

10

Donnerstag, 26. Juli 2018, 18:19

Die Erklärung der umstrittenen Liedzeile sehe ich im Prinzip genauso. Von daher danke für deine Erläuterung, die mit meinen Gedanken dazu übereinstimmt.

Dennoch ist es mir unverständlich, dass so ein versierter Texter wie Walter Brandin das seinerzeit nicht eindeutiger in Reimform abfassen konnte.

Gruß

Ju

Die Erklärung der umstrittenen Liedzeile sehe ich im Prinzip genauso. Von daher danke für deine Erläuterung, die mit meinen Gedanken dazu übereinstimmt.

Dennoch ist es mir unverständlich, dass so ein versierter Texter wie Walter Brandin das seinerzeit nicht eindeutiger in Reimform abfassen konnte.

Gruß

Ju

Ich war 12 bei meinem ersten Udo Jürgens Konzert. Dort wurde das Lied auch gesungen. Ich hatte noch nie, auch damals nicht- einen Zweifel am Sinn und Bedeutung dieser Textstelle. Brandin hat sie durchaus poetisch und gekonnt gestaltet.
"Ich glaube, dass der Acker den wir pflügen, nur weine Weile uns gehört" = Wir sind nicht ewig Besitzer oder gar Eigentümer von Land (im Sinne von Grundstück/Acker) oder auch Land im Sinne von Staat.


"Ich glaube nicht mehr an die alten Lügen, er wär auch nur ein Menschenleben wert" = Blut und Boden Politik/Legenden, wir kämpfen für auf leben und Tod um unser Land zu erhalten (Sei es Land = Acker oder Land = Staat).
Kurz gesagt bedeutet es, für etwas derartiges zu kämpfen, zu töten und damit auch zu sterben ist unsinnig. Das "Er" bezieht sich vollkommen eindeutig auf den "Acker", einmal kann es semantisch nur so sein, zum anderen gibt es sonst kein Objekt im maskulin singular. OK?