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Sonntag, 22. September 2024, 18:17

Auch hier nochmal der Hinweis auf eine kleine Werkschau im Netz, die ständig weiter wächst und ein echtes Kleinod ist
https://youtube.com/@udojurgensarchives?si=7J4LIuElPFbw1kVQ

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Sonntag, 22. September 2024, 19:05

Für mich klingt der jetzt neu gemascherlte Song sehr nach UJ der ersten Ariola-Jahre (1960er).

https://www.derstandard.at/story/3000000…on-udo-juergens

Jemand anderes als UJ in einem UJ-Musikvideo zu sehen ist für mich aber doch sehr befremdlich.

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Montag, 23. September 2024, 20:58

dann kennst du aber die joachim heider produktionen nicht.

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Donnerstag, 26. September 2024, 19:57

Sooo, nachdem ich mich nun seit guten 7 Stunden mit diesem "Werk" beschäftigt habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll.

Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an, was wir alle schon vorher gesehen haben:
Das ganze Konzept ist eine einzige, lieblos zusammengestellte Frechheit gegenüber den (langjährigen) Fans und, wenn man mich fragt, dem Künstler Udo Jürgens gegenüber. Einfache Titelanreihung der Singles in, meistens - denn auch hier gibt es Fehler -, chronologischer Reihenfolge.
Neben dem "neuen" Titel "Als ich fortging" - darauf komme ich später noch zurück - sind gerade mal vier bislang nicht digital oder auf CD erschienene Titel vorhanden ("Abbracciami forte", "Edelweiß", "Wahre Liebe ist ganz leise" & "Matador (spanisch)"). Dies wiederum gilt auch nur für die "5CD-Premium-Version", die anderen Auflagen müssen sich mit "Als ich fortging" begnügen. Dabei wäre bei diesem "Konzept", nämlich sich an den Singles zu orientieren, so viel Potential gewesen, wenigstens die "Single-Only-Tracks" mit aufzunehmen. Wahre Perlen wie "Wenn Du mich liebst", "Deine Tränen in der Nacht", "Wieder allein", etc. wären zu nennen als auch z.B. "Rot blüht der Mohn" in der Single-Version, wo man nun aber auf die Album-Version zurückgegriffen hat.
Dafür sind dann wiederum Titel enthalten, die nie eine Single waren ("Reach For The Stars"), nur Promo-Single waren ("Es lebe das Laster", "Jetzt oder nie", "Der ganz normale Wahnsinn", ...) oder gar Versionen, die so niemals offiziell erschienen sind ("Gestern - Heute - Morgen [Demo-/Promo-Version]"). Und selbst das wurde im Fall von "Es lebe das Laster" nicht durchgezogen - denn statt die "Radio Version" von der Promo-Single zu nehmen, hat man dann doch wieder auf die Album-Version zurückgegriffen.

Das Booklet, zumindest in der Premium-Version, bietet immerhin ein paar interessante Geschichten der Textdichter Oliver Spieker, Michael Kunze, Wolfgang Hofer, Thomas Christen und Uli Heuel. Die sind durchaus lesenswert, auch wenn man ein paar der Geschichten als langjähriger Fan schon kannte - aber nicht alle.
Allerdings weißt das Booklet auch so einige Fehler auf. So sei "Kiss Me Quick" bereits 1956 als Single erschienen statt, wie es richtig wäre, 1963 und somit sogar 5 Jahre vor dem Original-Interpreten (Elvis). "Morgen bist du nicht mehr alleine" ist angeblich 1968 produziert und 1967 veröffentlicht worden - es ist genau andersherum. Und "Als ich fortging"? Angeblich 2014 erschienen, wobei der Text auch von Udo Jürgens stammen soll - Michael Kunze wäre richtig gewesen.
Die angekündigten, unbekannten Fotos im Booklet beschränken sich auf ein absolutes minimum. Bis auf 2 bis max. 3 Fotos kennt man - oder zumindest ich - alle bereits aus vergangenen Veröffentlichungen in Büchern, Bildbänden, Berichterstattungen, etc.

Die Covergestaltung und das generelle Layout des Produkts ist natürlich reine Geschmackssache. Mir persönlich gefällt es nicht.
Positiv für die LP und Premium-Version ist allerdings zu erwähnen, dass die Signatur von Udo Jürgens gesondert gedruckt und etwas abgehoben ist. Das wertet ein wenig auf, macht aber den Eindruck insgesamt nicht wieder gut.

Fazit:
Zum kommenden 90. Geburtstag von Udo Jürgens hätte man sich bedeutend mehr einfallen lassen können und, für einen Künstler solchen Formats, auch einfallen lassen müssen!
Einen Titel wie "Es waren weiße Chrysanthemen" hätte Udo Jürgens niemals zugelassen. Diese Schaffensperiode hasste er so sehr, dass er für die Verfilmung "Der Mann mit dem Fagott" sogar neue Titel in diesem Stil schrieb, damit bloß nicht diese damaligen Aufnahmen verwendet werden.
Ebenso hätte Udo Jürgens keine Namensgebung á la "udo 90" zugelassen - zu groß das Problem mit dem älter werden und der dahinrinnenden Zeit. "udo 70" und "udo 80" waren da ein ganz anderes Thema - Jahreszahl bezogen, zu dem Zeitpunkt weit weg von dem Alter.

Man hat den Künstler einfach nicht verstanden. Oder man wollte ihn nicht gebührend ehren. Das spiegelt diese Veröffentlichung wieder.
Bleibt uns zu hoffen, dass wenigstens die zum Jahresende angekündigte Werkschau (die eine Auswahl an 56 Studio- und Live-Alben in einer wertigen 70CD-Box enthalten soll) dem Künstler und seinem Werk gerecht wird. Aber wenn ich ehrlich bin: Viel erwarten tue ich nicht mehr, denn Personen mit Expertise sind offenbar nicht mehr beteiligt.

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Freitag, 27. September 2024, 13:20

Hallo,
das man bei Neuauflagen die Musik auf einen einheitlichen höheren Klang bringt, finde ich gut. Wenn ich alleine daran denke, dass der Song " Ein Lied für alle die einsam sind" im Original kaum zu hören ist, ist es zielführend, so etwas höher "zu schrauben".
Was das Album anbetrifft, bin ich auch nicht mit allem einverstanden. Die Kinder haben aber mehrfach klargestellt, dass bei der Single Auswahl ein wenig variiert wurde und auch Lieder einbezogen wurden, die nicht wirklich Single waren. Hintergrund: man wollte ein möglichst breites Bild seines Werkes herausgeben. Eben nicht nur Schlager, sondern auch Chansons oder Lieder mit Tiefgang.
Ob bei anderen Künstlern alles besser läuft, da habe ich meine Zweifel oder kennt hier einer das Werk von Mey oder Carpendale so genau, dass dort keine Fehler (z B. Jahreszahlen) gemacht werden.
Was allerdings gar nicht geht, ist der Umstand, dass Lieder vor 1963 (z.B. Chrysanthemen)einbezogen wurden. Dass hätte allerdings Udo niemals zugelassen. Und das Michael Kunze beim "neuen Song" nicht genannt wurde ist ebenfalls unverzeilich. Der Song selbst ist aber wirklich außergewöhnlich gut gelungen

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36

Freitag, 27. September 2024, 13:34

Die Kinder haben aber mehrfach klargestellt, dass bei der Single Auswahl ein wenig variiert wurde und auch Lieder einbezogen wurden, die nicht wirklich Single waren. Hintergrund: man wollte ein möglichst breites Bild seines Werkes herausgeben. Eben nicht nur Schlager, sondern auch Chansons oder Lieder mit Tiefgang.

....

Und das Michael Kunze beim "neuen Song" nicht genannt wurde ist ebenfalls unverzeilich. Der Song selbst ist aber wirklich außergewöhnlich gut gelungen


Naja, haben sie das? Dann ist das ganze Konzept und die dazugehörige Vermarktung hinfällig.
Ich zitiere aus dem originalen Pressetext, der zudem vor ein paar Tagen erst aktualisiert wurde:

Zitat

„udo 90“, das Album seines Lebens: Die hochwertige Edition präsentiert 90 Singles, die Udo Jürgens im deutschsprachigen Raum zwischen 1956 und 2014 veröffentlicht hat. Seine Kinder Jenny und John Jürgens haben diese Auswahl aus nahezu 550 weltweiten Single-Veröffentlichungen kuratiert.


Sehen wir mal davon ab, dass es quatsch ist zu sagen, man hätte sich auf den deutschsprachigen Raum konzentriert, wenn dann wieder aus "550 weltweiten Single-Veröffentlichungen kuratiert" wurde. Das stimmt schon in sich nicht. Wenn der erste Teil stimmen würde, hätte man "Walk Away" auch nicht aufnehmen dürfen - die Single gab es im deutschsprachigen Raum nicht.
Es ist und war, in der gesamten Kommunikation und den jeweiligen Stickern auf den Produkten selbst, immer die Rede von "Singles". Und das stimmt nunmal einfach nicht.

Das kann man drehen und wenden wie man will, aber das ist einfach alles nicht stimmig. Und nein, das ist eben nicht nur der Plattenfirma geschuldet, sondern allen die da inhaltlich beteiligt waren - also auch die Kinder, die das ja kuratiert haben wollen.

Bzgl. "Als ich fortging" scheiden sich natürlich die Geister. Ich finde man hätte die Demo-Aufnahme nehmen und veröffentlichen sollen - die war wohl schon gut genug. Kann man ja auch entsprechend kennzeichnen... oder meinetwegen beide Versionen veröffentlichen.
Aber ein Lied zu nehmen, was Udo mit Jazz-Piano aufgenommen hat - und wir wissen alle, dass Jazz seine Leidenschaft war - und dann zu sagen das hätte man rausgeschnitten weil das nicht (zu Udo) passt, das ist schon irgendwie schwierig.

37

Freitag, 27. September 2024, 13:48

Hallo,
das man bei Neuauflagen die Musik auf einen einheitlichen höheren Klang bringt, finde ich gut. Wenn ich alleine daran denke, dass der Song " Ein Lied für alle die einsam sind" im Original kaum zu hören ist, ist es zielführend, so etwas höher "zu schrauben".

Joah, genehmigt. Allerdings sollte man nicht so sehr schrauben, daß man in der Folge gezwungen ist, die Dynamik des Lieds anzupassen. Gerade ein Lied wie "Einsam" lebt ja geradezu von seiner Dynamik. Wenn eine Passage wie "schon morgen kannst du sein, wo die Sonne scheint" sich nicht wesentlich abhebt vom bedeckt gehaltenen Anfang, läuft irgendwas sehr, sehr verkehrt, angehobene Lautstärke hin oder her.

Zitat

Was das Album anbetrifft, bin ich auch nicht mit allem einverstanden. Die Kinder haben aber mehrfach klargestellt, dass bei der Single Auswahl ein wenig variiert wurde und auch Lieder einbezogen wurden, die nicht wirklich Single waren. Hintergrund: man wollte ein möglichst breites Bild seines Werkes herausgeben. Eben nicht nur Schlager, sondern auch Chansons oder Lieder mit Tiefgang.

Das ist in Ordnung und verständlich. Allerdings: wenn ich sehe, daß das nur mit den Sachen, die mir per Single zur Verfügung stehen, nicht in meinem Sinne funktioniert - warum kippe ich dann nicht einfach das "Single"-Konzept, ehe am Ende doch wieder nur etwas Halbgares rauskommt, zumal ich mit der Auswahl von Alben-Versionen anstelle EP-/Maxi-/Single-Versionen die Idee ohnehin bereits verwässert habe?
Das gilt insbesondere für die Erwachsenen-Edition mit 5 CDs, weil man da schon fast wieder davon ausgehen kann, daß hier vor allem Sammler und/oder Fans zugreifen, die einem bei Auswahl und Ausführung etwas genauer über die Schulter schauen.

Zitat

Ob bei anderen Künstlern alles besser läuft, da habe ich meine Zweifel oder kennt hier einer das Werk von Mey oder Carpendale so genau, dass dort keine Fehler (z B. Jahreszahlen) gemacht werden.

Das Werk von Herrn Carpendale kenne ich nur höchst unzureichend, das Werk von Mey dagegen schon etwas genauer, und natürlich sind auch dort in der Vergangenheit bei Kompilationen schon verschiedene Fehler gemacht worden, vor allem bezüglich einiger Jahreszahlen. So ein Fehler, wonach ein Lied allerdings später produziert als publiziert wurde, kam da allerdings dann doch nicht vor. Was ist eigentlich aus dem Beruf des Lektors geworden?

Zitat

Und das Michael Kunze beim "neuen Song" nicht genannt wurde ist ebenfalls unverzeilich.

Sagen wir: es ist nicht nett. Aber solange Herrn Kunze ein entsprechender Obolus zugeht ...
Wäre ja auch nicht das erste Mal, daß Co-Urheber ihren Platz im Kleingedruckten verlieren, womit wir wieder beim Thema Fehler wären ;)

Gruß
Skywise

39

Sonntag, 29. September 2024, 19:19

Ist bei euch bei der Vinyl-Version das Rot auch nicht durchgehend einheitlich? Bei meiner roten Platte sind weiße Schlieren/Schatten dabei, so als ob die rote Farbe für das Vinyl nicht sauber gewesen wäre...
DSCHINGHIS KHAN .... suche alle Veröffentlichungen weltweit!

40

Sonntag, 29. September 2024, 19:28

Nun ja, Schlagerprofis sind eben SCHLAGER-Profis... hab mir einmal interessehalber einen Podcast dort angehört.
Sorry aber schlimmer gehts nimmer, so mein Eindruck!
In den TV-Sendungen an diesem Wochenende habe ich nicht den Eindruck gewonnen, dass die Kuratoren einfach mal was rausgehauen haben, sondern vielmehr (mit Unterstützung von Experten) sorgfältig das Album zusammengestellt haben. Und wenn sie nicht phantastisch schauspielern auch wirklich mit Herzblut dabei sind.
Auch mir gefällt trotzdem bei weitem auch nicht alles aber allen recht machen kann man es eh nicht.
Bin gespannt auf die Werkschau, wobei ich hier allerdings tatsächlisch meine Zweifel habe. Auf eine Silberscheibe von Buenos dias Argentina (wie die Schlager-Profis schreiben) kann ich allerdings wirklich verzichten. Das sind, abgesehen vom Helmut Schön Song nun wirklich mehr Lieder, die in die Schlagerecke gehören