Hallo!
Mein persönlicher, subjektiver Konzertbericht:
Nachdem meine geplante Begleitung plötzlich erkrankt war, bin ich allein nach Stuttgart geflogen und von dort mit dem Zug nach Baden-Baden gefahren.
Aufgeregt, voll Vorfreude und gespannt hab ich beim Betreten des ehrwürdigen Betreten des Festspielhauses bemerkt, dass das Publikum an diesem Abend erkennbar älter als bei meinen bisherigen Udo-Konzerten war, was wohl daran lag, dass viele Konzertbesucher offenbar "Festspielhaus-Geher" - erkennbar an den goldenen Eintrittskarten im Gegensatz zu den seltener vertretenen typischen Eventim-Karten- waren. Vor dem Konzert dachte ich noch, dass es Udo vielleicht schwer haben würde, dieses ältere Publikum mit seinen neuen Liedern mitzureissen, aber weit gefehlt...
Die 1.Konzerthälfte war in meinen Augen extrem stark, Udo gesanglich wirklich super und textsicher. Mein Highlight war Glut&Eis.
Mir hat die Film-Version vom Mann mit dem Fagott sehr gut gefallen, nicht das ich so eine "Super-Musik-Kennerin" wäre, aber vom Gefühl her hats mir mit dem Pepe-Lienhard-Orchester fast besser als mit dem Babelsberg-Filmorchester gefallen. In der Pause wurde einmal die Frage gestellt, ob die an diesem Abend gehörte Filmversion vom Mann mit dem Fagott überhaupt mit dem anwesenden Pepe-Lienhard-Orchester live realisierbar wäre.
Ich persönlich mag "Flieg mit mir", obwohls natürlich musikalisch und thematisch nicht so stark ist wie andere Lieder.
Ich mag auch Frank Sinatra, ehre Udos Hommagen an ihn und mir gefällt die Idee, neue, kreative Interpretationen eines Liedes umzusetzen, aber mir ganz persönlich hat diese Version von Flieg mit mir nicht so gut gefallen. Der neue Backgroundchor hat es wohl auch deshalb schwer bei mir, weil ich offenbar Stevie Woods oder Dorothea Laureen erwartet und wie hierorts bereits früher phantasiert wurde, Sonia Kimmons erträumt habe...
Schon vor der Pause gab es, wie bereits beschreiben Standing Ovations und die Stimmung im Saal war vergleichbar mit der, die in anderen Konzerten manchmal oft erst beim Hit-Medley erreicht wird.
Udo erwähnte auch die schöne Atmosphäre im kleinen Rahmen, die "er in den Hallen über 10.000 Besucher ab 1.2. sicher vermissen werden würde". Applaus!
In der 2.Konzerthälfte stürmten beim Erklingen der ersten Takte von Ich war noch niemals in NY einige Fans nach vorne, wo aber noch vor die 1.Sitzreihe Sesselreihen positioniert worden waren. Nach dem Konzert hörte ich vom Aufsichtspersonal, dass dieser Bühnensturm nicht geplant und von Udo angeblich auch nicht gewollt war, aber die Fans ließen sich nicht aufhalten.
Auch hier gab es, wie auf Facebook erwähnt, eine lautstarke Diskussionen zwischen Konzertbesuchern (fotografierend oder ganz nach vorne wollend) und Aufsichtspersonen vom Publikum aus betrachtet ganz links. Ob Udo diese Störung, von ihm aus gesehen hinter ihm rechts, bemerkt udn als solche empfunden hat, weiß ich nicht.
Mir als Österreicherin ist schon die Korrektheit der Deutschen aufgefallen. Jeder Versuch, verstohlen ein paar Takte am Handy aufzunehmen, wurde sofort couragiert von Konzertbesuchern um mich unterbunden...
Gestört hat ihn aber, dass ein Lautsprecher neben ihm zu pfeiffen begonnen hat und er hat auch gebeten, dass dieses Problem behoben werden würde, aber während des Konzertes war das offenbar nicht möglich.
Udo ist mir persönlich am Schluss des Konzertes sehr konzentriert und professonell erschienen, etwa im Gegensatz zu der schon recht emotionalen Stimmung bei "Ich lass euch alles da" bei der Einfach-Ich-Tournee.
Udo hat weder recht mitgenommen noch erschöpft gewirkt.
Aus der Liedauswahl lässt sich natürlich ablesen, wie wichtig Udo sein aktuelles Projekt ist - und dazu zählt irgendwie auch der Mann mit dem Fagott. Die Umsetzung der Lieder des Wahnsinnsalbums hat mir sehr gut gefallen und die Reihenfolge war - da schließe ich mich meinem Vorschreiber an - im Konzert sehr stimmig.
Meinem Gefühl nach war die 1.Konzerthälfte stärker als die 2.
Aus einem - wie im aktuellern Programmheft erwähnten - Liedrepatoir von ungefähr 1000 Liedern kann man es eben nicht jedem recht machen.
Und schließlich haben wir weder den gekauften Drachen noch was wichtig ist (mag ich aber) gehört...
Ich denke "Gute Reise..." ist vielleicht so ein persönliches Lied an seinen Enkel, dass Udo es nicht im großen Rahmen spielt.
Die Idee mit Oktoberwind bei der Herbsttournee hat was.
Ich bin jedenfalls glücklich, einen Udo in gesanglicher Topform erlebt haben zu dürfen, beneide alle die in nächster Zeit ein Konzert besuchen und warte sehnsüchtig auf die Konzerte in Österreich.