Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Die Udo Jürgens Fan-Site. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

  • »Udofan« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 500

Beruf: Administrator / System Account udofan.com

  • Private Nachricht senden

1

Sonntag, 2. November 2014, 03:29

Frankfurt, 01.11.2014

Änderung: "Der gekaufte Drachen" wurde nicht gespielt. Ein sehr schönes Stück, auch gerade bei dieser Tournee sehr gefühlvoll interpretiert; da es jedoch ständig bei Auftritten gesungen wird, fällt es jetzt nicht SO schwer, darauf zu verzichten.
Die dadurch freigewordene Zeit wurde für längere Anmoderationen genutzt, z.B. für flammende Plädoyers, Religionen kritisch zu hinterfragen oder aber auch gegen bedenkliche Tendenzen wie bspw. das Starkwerden der salafistischen Bewegung.

Unschön: Das Zurechtweisen und Lächerlichmachen derer, die seiner Meinung nach immer in der ersten Reihe sitzen und geradezu auf den Bühnensturm lauern. Wer gemeint war, war offensichtlich.... Nichtsdestotrotz: es drückte die Stimmung sehr; zudem wurden und werden durch solche Aktionen auch viele Fans beleidigt, die sich nicht angesprochen fühlen müssten, es aber tun.
Dann besser diese Personen explizit ansprechen und den anderen nicht das Konzerterlebnis vermiesen. Man kann und sollte die Fans unter keinen Umständen über einen Kamm scheren. Die oft erwähnte Demut und Dankbarkeit dem Publikum gegenüber wird so schnell unglaubwürdig.

2

Sonntag, 2. November 2014, 09:15

Entsprechend unserem Vorhaben habe ich gestern die Tickets für März bestellt, klar. Aber es ist dennoch okay, sich auch einmal kritischer zu äußern. Von daher unterschreibe ich gern, was Udofan oben geschrieben hat. Die Moderationen waren schön und teilweise geprägt von weltverbesserlichen Wünschen, Ermahnungen und Gutheißungen.
Dennoch bin ich großmütig genug, vor allem die genannte Dauerdankbarkeit mit einem Lächeln zu akzeptieren - auch ein junggebliebener 80-Jähriger darf zwischendurch etwas wunderlich sein.

3

Sonntag, 2. November 2014, 10:23

geniales Konzert

Es war das beste Udo Konzert, dass ich je gesehen habe. Ich gehe seit den 80er Jahren auf Konzerte. Vielleicht lag es auch daran, dass er so viele kritische Lieder gespielt hat. Die gefallen mir sowieso am besten. "Ich bin dafür", "Die Krone der Schöpfung", "Der gläserne Mensch". Aber auch endlich mal wieder "Tausend Jahre sind ein Tag". Eigentlich hat nur "Die riesengroße Gier" und "5 Minuten vor 12" gefehlt." Aber natürlich war auch der zweite Teil mit den ganzen Hits super und er brachte die Halle in Stimmung. Seine zum Teil sehr politschen Statements waren sehr gelungen. Das musste einfach einmal sein. Und zu dem anderen Thema: wer sich Karten für die erste Reihe eine Udo Konzertes kauft, der muss wissen, dass es den Bühnensturm gibt. Von daher vesrtehe ich, wenn er sich über Mails und Briefe ärgert, von Leuten die sich darüber beschweren. Natürlich war es für diese Leute hart, was er gesagt hat. Aber recht hat er trotzdem.

4

Sonntag, 2. November 2014, 19:38

Meine Eindrücke vom Konzert:

Positiv:
- ein toller Opener mit "Die Welt braucht Lieder"! Ganz anders als in der Studiofassung und unterlegt mit schönen Bildern.
- Überhaupt schön: die vielen Bilder und Filme im Hintergrund (z.B. bei "Der gläserne Mensch" oder dem 60er-Jahre- Medley)
- "Immer wieder geht die Sonne auf" im Duett - ganz anders, ganz toll!
- ein für Frankfurter Verhältnisse guter Sound (der Tonmischer meinte, Frankfurt sei akustisch das schwierigste Konzert der Tour. Deshalb vielleicht nahm Freddy Burger direkt neben ihm Platz)
- Es fehlten "Merci Cherie", "Was ich dir sagen will" und "Ich weiß, was ich will"! Und was ist daran positiv? Dass es einem nicht negativ aufgefallen ist, weil er so viele andere Hits hat. Und dass er den Mut hat, darauf auch mal zu verzichten!
- Die russische Geigenspielerin war in jeder Hinsicht ein Genuss!

Negativ:
- Abgesehen von den neuen Liedern bot das Programm kaum Überraschungen. "Die Krone der Schöpfung" wurde wieder in der Kurzfassung gespielt. Der schöne Instrumentalteil, bei dem die Themen aus "Wort" und "Gehet hin" zu hören sind, entfiel - wie auch schon 2001 - erneut.
- Die Stimme von Udo, na ja, das ist so eine Sache. Sicher war er in guter Form und für das Alter ist das auch immer noch eine grandiose Leistung. Aber man muss ehrlich sein und zugeben: So gut wie vor 10 Jahren klingt die Stimme nicht mehr - sie ist rauer, härter und die Aussprache undeutlicher geworden.
- Schade, dass dem Titellied so wenig Platz eingeräumt wurde. Die zwei Zwischenspiele des Orchesters waren toll, doch kann ich nicht verstehen, warum es keinen vernünftigen Schluss gab. Zweimal kam Udo wieder auf die Bühne und "hackte" mit einem Handzeichen den Instrumentalpart ab. Das hat das Lied nicht verdient.
- In der ersten Hälfte moderierte er fast jeden Song langatmig an. Das nahm dem grandiosen Beginn so ein wenig den Schwung. Auch dieses beinahe schon zwanghafte Benennen der jeweiligen Solisten nach jedem Lied wirkte sich (wenn ich ehrlich bin) auf Dauer störend aus. Manchmal redet er dann in das nächste Lied rein, nur um das noch nachzuholen. Da fände ich es besser, wenn sie vielleicht ganz am Ende mal alle namentlich erwähnt würden. Viele von ihnen haben ja nach ihrem Solo einen Zwischenapplaus bekommen. Reicht das nicht? Übrigens: Früher hat er das nicht gemacht. In diesem Zusammenhang: Dass er Peter Lübke besonders hervorgehoben hat, weil er von Anfang an schon dabei ist, fand ich vollkommen okay. Warum aber nicht ebenso Billy?
- Und dann gäbe es noch einiges zu den Udo - Kommentaren zu sagen: Die Sache mit dem Bühnensturm weiß ich nicht recht einzuordnen. Seit Jahrzehnten ist dieser eine Tradition bei Udo - Konzerten und ich habe es eigentlich immer so verstanden, dass Udo das "Bad in der Menge" liebt. Nun klang es gestern plötzlich so, als hätte er was dagegen - meinte, er wisse nicht, ob er diese Leute noch zu seinen Fans zählen könnte. Wie bitte?? Und er fügte hinzu: Wenn sich die Leute aus der ersten Reihe darüber beschweren würden, könnte er doch dafür nichts. So ein Quatsch: Es liegt natürlich NUR an ihm, ob es einen Bühnensturm gibt und wann es ihn gibt. Hätte Udo etwas dagegen, dann könnte er zu Beginn des Konzerts sagen, dass er sich wünscht, dass es keinen gibt. Oder er könnte sagen: Bitte nicht vor dem Lied xy (ich fand ihn diesmal auch etwas zu früh). Und ich wette: Kein Fan würde sich dem Wunsch von Udo widersetzen. Dafür bräuchte man noch nicht mal Ordner. Aber was er da am Samstag gesagt hat, passte nicht. Entweder will er einen Bühnensturm oder nicht. Da soll er bitte klar Stellung beziehen!
- Was ich auch etwas hochmütig fand, war die Bemerkung, dass viele seiner Kollegen sich darüber beklagen würden, dass sie immer wieder die alten Hits spielen müssten. Das läge nach Udo vielleicht daran, dass diese Hits nicht so gut wären wie seine Lieder. Ich fand das nicht sehr souverän (das hat er überhaupt nicht nötig, sich darüber auszulassen) und abgesehen davon ist er in früheren Zeiten durchaus bescheidener aufgetreten.

Die vielen Kritikpunkte sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein faszinierender Konzertabend war, der sich absolut gelohnt hat!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »fuelli« (2. November 2014, 19:47)


  • »Udofan« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 500

Beruf: Administrator / System Account udofan.com

  • Private Nachricht senden

5

Sonntag, 2. November 2014, 20:19

Pressestimmen:

Das Gift seiner Denkungsart

So glaubwürdig, dass man es schon wieder nicht glauben möchte: Udo Jürgens singt und spielt in der Frankfurter Festhalle. Und kann sich dabei sogar ein paar strenge Worte an das Publikum erlauben.

Was ist aus dem ehrenwerten Haus geworden? Einst war es eine Ansammlung von Spießern – man muss hier dieses altbacken-peinliche Wort verwenden –, ein kleines Wimmelbild der Bewohner jenes prototypischen Siebziger-Jahre-Hauses. Einige haben das für Sozialkitsch gehalten, für wohlfeil. Mich hatte es immer gewundert, dass selbst Verwandte von mir, die absolut zu den Insassen dieses Hauses hätten gehören können, das Lied munter vor sich hinpfiffen und gern hörten, wenn es die Schuljazzcombo als Bläsersatz blies. Schon in der Antike gab es die Anweisung, Gift, auch heilsames Gift, möglichst in einem Glas mit Zuckerkranz darzureichen.

In der Frankfurter Festhalle konnte man am Samstag erleben, was aus diesem Haus geworden ist: Die Insassen sind mehr geworden, sie haben sich über die ganze Welt verbreitet, getrieben von Dingen, die vielleicht nur im Udo-Jürgens-Universum sagbar sind – das Wimmelbild unserer zivilisatorischen Existenz. Und vielleicht gehen die Menschen immer noch zu Udo Jürgens und wollen doch einfach nur „Griechischer Wein“ und „Merci Chérie“ und „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ hören und sind dann etwas erschrocken über das, was sie da erleben.

Ein Mann, der etwas will

Da vorne steht ein Mann, der etwas will. Auch wenn er sagt, dass er bloß Lieder singen will. Wolf Biermann wollte an jenem berühmten Kölner Abend im November 1976 auch bloß Lieder singen, und zwischendrin machte er ein paar Ansagen. Und weiter? Dem Publikum vergingen Hören und Sehen. Biermann wohl auch. Udo Jürgens will etwas, und man merkt ihm die Dringlichkeit an, und sie funktioniert, denn sie ist echt und nicht im Diskurspopwortlaut gesucht und feingeschliffen und nach links und rechts rhetorisch bewehrt. Diese Dringlichkeit steht bemerkenswert nackt auf der Bühne in diesem achtzigjährigen Mann.

Manchmal konnte man an diesem Abend den Eindruck haben, Udo Jürgens mache jetzt Schluss mit Udo Jürgens oder hebe diesen Udo Jürgens auf eine neue Stufe, nämlich dorthin, wo er hingehört. Es war ja ein Universalangriff, was er da ritt. „Wir tragen die Krone der Schöpfung eher so wie einen Karnevalshut“, das war der Gipfel dieses Weltgebäudes. Ein Abend mit Udo Jürgens: Ein einzigartiges Weltuntergangsszenario und Porträt des bösen Tieres Mensch mit seiner eigenen Narrenkappe auf wie bei Thomas Bernhard, und das tut er einfach so. Er steht da oben und schimpft und klagt in die Welt hinein, dass es eine Freude, aber auch eine Bestürzung ist.

Das ist keine linke oder rechte Blödsinnsprosa nach Art von „Ich will auch mal dies und das sagen dürfen“; denn nichts von dem, was Udo Jürgens da sagt, ist verboten oder tabu. Aber es ist so grundeinfach und so grundwahr, dass es unter komplettem Peinlichkeitsverdacht steht. Und Udo Jürgens geht mitten hinein in diese Peinlichkeit wie ein Arzt unter die Kranken. Ich glaube auch, dass das die Schwierigkeit ist beim Hören von Udo Jürgens: dieses Fremdschämen, das sich, wenn es den berühmten Udo-Jürgens-Klick im Kopf gemacht hat und man auf seine Seite geschwenkt ist, urplötzlich gegen einen selbst wendet. An Udo Jürgens zu scheitern, heißt nicht, an seiner, sondern an der eigenen Peinlichkeit zu scheitern.

Und dann „Griechischer Wein“

Vielleicht muss man das in einem dieser gewaltigen Konzerte erleben, die etwas ganz anderes sind als Konzerte, die eher Möglichkeiten eines ganz bestimmten Sagens sind. Man muss die Lieder gegeneinander stellen, man muss diese einzelnen, immer auch plakativen Momente selbst zu dem besagten Wimmelbild dieser Welt zusammenstellen, sich gegenseitig bespiegeln lassen, dann ist man drin in diesem im guten Sinne defätistischen, abgrundtief radikalen, völlig schonungslosen Udo-Jürgens-Sprachuniversum, das nur bei ihm so existieren kann und an dem er Jahrzehnte gebaut hat. Denn alle diese Worte brauchen Udo Jürgens als Sprechakt-Person dazu; die Einheit dieses Weltbildes setzt seine Person voraus, sonst sind es nur Splitter, in denen man das Ganze nicht erkennt.

Und irgendwann setzt „Griechischer Wein“ an. Kein pseudogriechisches Humpta-Humpta. Der Mann, am Klavier sitzend, aber nicht spielend, singt es diesmal wie ein einsames Volkslied, das irgendeine Person, eine alte Frau vielleicht, am Fenster singt oder einem Kind vorsingt, und während sie singt, überkommt sie ein Schmerz, urplötzlich, gegen den sie nicht ankommen kann, und so klingt dieses Lied dann auch.

Die Gegenposition zu der Universaltragödie der Menschheitsmasse ist immer das einzelne Wesen, und die Glücksverheißung ist nirgends transzendent, sondern, wenn überhaupt, dem Leben abgekämpft, nicht als das kleine stille Glück in der Ecke, nein. Es ist auch nicht der geglückte Diskurs eines Homo politicus. Ich glaube, einen solchen Diskurs dürfte niemand im Saal während dieser drei Stunden für auch nur annäherungsweise machbar gehalten haben. Das Publikum hatte anderes im Sinn und wurde auf eine andere Spur gesetzt. Es hat auch nichts mit jenem blödsinnigen „Sei einfach mal Du“, „Lebe, was du willst“ zu tun. Udo Jürgens kann vielmehr sehr genau erzählen, wo und in welchen Momenten man sich diese Glücksverheißung oder Wahrheitsverheißung vom eigenen, ganz konkreten gesellschaftlichen und privaten Leben abringen kann oder muss.

Vom Haus zur Welt

Es ist diese im Konzert von diesem nachdenklichen, manchmal auch lauten Mann vorgelebte und bei ihm – Entschuldigung – glaubwürdig werdende radikale Emotionalität, die sich auf alles bezieht, als könnte er nichts anschauen, ohne es auf diesen Punkt hin zu überprüfen. Als wollte er uns freisprechen von etwas, was wir sind, aber vielleicht nicht sein müssten. Es ist jenes berühmte „We think too much and feel too little“ aus Chaplins Diktator-Rede, das eben nur erträglich wird, wenn es in einem solchen Film aufgehoben wird oder in einem solchen Werk-Kosmos wie dem von Udo Jürgens.

Tja, kleiner kann man das alles vermutlich nicht sagen. Ich habe allerdings schon länger das Gefühl, es müsste endlich mal Schluss sein mit Udo Jürgens. Aber das wissen sowieso schon viele. Das hier ist nicht die neue Weisheitsstufe eines nun altgewordenen Mannes in reduzierter Grandseigneurspose, daran baut er nämlich schon sehr lange, angefangen hat es mit dem Haus, nun ist es die ganze Welt.

Übrigens kann er sogar sein eigenes Publikum beschimpfen. Als Anfang der zweiten Hälfte ziemlich viele Menschen im bestuhlten Saal nach vorne kommen, sich an die Bühne stellen und den ersten Reihen den Blick nehmen, sagt er, er sehe ja immer dieselben Gesichter in diesen ersten Reihen, und die Plätze da seien bestimmt auch sehr teuer, aber ob dass dann auch die wahren Fans seien, das wisse er ja gar nicht. Ja, so etwas muss man dann auch aushalten können bei so einem Konzert.

Quelle: faz.net

6

Sonntag, 2. November 2014, 21:10

Egal, ob Udo nun in seiner Bemerkung die" Erste-Reihe-Sitzer" oder die "Bühnenstürmer" kritisiert hat (ich habe es anders verstanden) - beides ist nicht okay und nicht akzeptabel. Jemanden, der 100 Euro oder mehr für eine Karte hinlegt, nicht als echten Fan zu bezeichnen, ist eine Unverschämtheit. Natürlich könnten diese Leute wissen, dass es bei einem Udo-Konzert immer so läuft, sie müssen es aber nicht zwangsläufig (vielleicht war es ihr erstes Konzert!Und was ist mit Rollstuhlfahrern oder anderen Geh- und Stehbehinderten?) Ich habe also durchaus Verständnis, wenn diese Leute verärgert sind, obgleich ich selbst zu den Bühnenstürmern gehörte. Aber noch mal: Es fehlt hier eine klare Regelung und die muss und kann nur von Udo selbst kommen.

Zum FAZ - Artikel: "Ich habe schon länger das Gefühl, es müsste mal endlich Schluss sein mit Udo Jürgens." Begründung? Die Äußerung passt m.E. nicht zu den vorherigen Ausführungen.

7

Montag, 3. November 2014, 00:16

Hallo Udo-Freunde,

danke für die zahlreichen Berichte und vielen Dank "Udofan" über die Änderungen der Setlist und Zeitungsberichte über die Konzerte! Ich war selbst in Stuttgart und konnte einen in jeder Hinsicht grandiosen Konzertabend erleben. Da ich in Frankfurt nicht mit dabei war, kann ich zu den Aussagen von Udo bzgl. Bühnensturm nichts sagen...allerdings hatten wir ja das Thema bei den letzten Tourneen auch hier im Forum immer mal wieder. Ich erinnere mich an eine Tournee vor Jahren, bei der es zur Pause eine Hallendurchsage bzgl. Beginn des Bühnensturms gegeben hat. Das wäre natürlich immer auch eine Option.

Auch wenn Udo natürlich den gekauften Drachen sehr regelmäßig im Tourneeprogramm hat, ist es einfach ein schönes Lied und viele, viele Zuschauer freuen sich immer wieder genau auf diesen Song (war an der Reaktion in Stuttgart deutlich zu hören). Daher finde ich es sehr schade, dass dieses Lied als zweiter Song nach "Matador" im Vergleich zur ursprünglichen Setlist nicht mehr gespielt wird. Und das scheinbar durch längere Moderationen wieder aufgefangen wird. Ich fand und finde Udo´s Meinung zu vielen zeitkritschen Themen und die Hinführung zu den Songs wichtig, interessant, aktuell und sehr gelungen. Allerdings für noch längere Moderation ein Lied weg zu lassen...finde ich doch sehr schade.

Umso schöner aber, dass Udo den zweiten Teil unverändert lässt. Die zweite Konzerthälfte finde ich von der Zusammenstellung, Liedfolge und entstehenden Dynamik, Stimmung und der Vielzahl an Gänsehautmomenten einfach nur perfekt!!! Hier passt einfach alles!
Was den Titelsong bzw. die Reprise angeht, gebe ich fuelli absolut Recht. Hier wäre ein großer Schlussakkord deutlich wirkungsvoller. Aber vielleicht gibt´s hier (wie bei der Einfach-Ich-Tour) dann zur zweiten Tourhälfte ne Änderung?

Die Kritiken der Tour sind bis jetzt (völlig zu Recht) grandios....auch wenn ich die FAZ-Kritik nicht ganz nachvollziehen kann...aber dem Autor ging es hier wohl nicht wirklich um das Konzertprogramm, die Musik, der Leistung von Künstler und Orchester...schade!

Soweit ein paar Gedanken...

Euch allen weiterhin viel Spaß auf den Konzerten und viele Grüße,
Wupli
Carpe Diem - Jetzt oder Nie

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Wupli« (3. November 2014, 00:30)


  • »Udofan« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 500

Beruf: Administrator / System Account udofan.com

  • Private Nachricht senden

8

Montag, 3. November 2014, 08:04

Weitere Pressestimmen:


Frankfurt feiert Udo Jürgens

Es ist ein ungewöhnliches Bild am Ende eines Udo-Jürgens-Konzerts: Nicht im obligatorischen Bademantel sitzt er da, sondern in Bluejeans, mit heraushängendem, durchschwitztem weißem Hemd.


Er wirkt abgekämpft, denn er hat mehr als zweieinhalb Stunden lang alles gegeben. Aber er lächelt beseelt und lässt fast ungläubig den Blick durchs weite Rund der Frankfurter Festhalle schweifen, wo der Jubel, die Begeisterung und der Applaus einfach nicht enden wollen. Woran mag Udo Jürgens in diesem Moment wohl gedacht haben? Vielleicht an die vielen, vielen Konzerte, die er in den vergangenen Jahrzehnten in dieser Halle schon gegeben hat. Dabei ist er schon oft von seinem Frankfurter Publikum gefeiert worden. Doch dieses Maß an Sympathie, Respekt, ja Liebe, die dem mittlerweile 80-jährigen Sänger an diesem so wunderbaren Abend in der seit Wochen ausverkauften Halle entgegenschlägt, toppt alles. Schon als er die Bühne betrat, gab es stehende Ovationen. Frankfurt feiert einen Künstler, der schon zu Lebzeiten eine Legende geworden ist - und dennoch „mitten im Leben“ steht.

So ist denn auch die Tournee betitelt, die Udo Jürgens natürlich auch nach Frankfurt führte. Ein 80-Jähriger mitten im Leben? Na klar! Udo Jürgens hat seinem Publikum auch nach mehr als fünf erfolgreichen Jahrzehnten auf den Bühnen dieser Welt noch immer etwas zu sagen. Das wird besonders im ersten Konzertteil deutlich, in dem er einige Lieder seines aktuellen Albums präsentiert. Da ist er ganz auf der Höhe der Zeit, etwa wenn er in „Der gläserne Mensch“ vor den Gefahren der totalen Überwachung warnt oder in „Das Leben bist Du“ die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen für sich und die Gesellschaft anmahnt. Aber selbst Udo Jürgens ältere Lieder scheinen heute mitunter aktueller denn je. Ein Beispiel ist „Die Krone der Schöpfung“, eine mehr als zehnminütige symphonische Dichtung, die Udo Jürgens einst mit Herbert von Karajans Berliner Symphonikern einspielte. Aber auch dem wie immer glänzend aufgelegten Orchester Pepe Lienhard gelingt es, die ganze Wucht dieses Meisterwerks ebenso zum Klingen zu bringen wie dessen zarte Passagen.

Aber nach der Pause ist dann endgültig Party angesagt. Da schöpft Udo Jürgens aus seinem prall gefüllten Repertoire von Erfolgshits, die eigentlich mindestens für ein halbes Dutzend ansehnlicher Musikerkarrieren gereicht hätten. Aber auch dabei gelingt es dem 80-Jährigen sein Publikum noch immer zu überraschen, etwa mit einem besonders gefühlvoll gesungenen „Griechischen Wein“ oder einem eindrucksvollen Duett von „Immer geht die Sonne“ auf. Zuvor sind aber schon beim Publikum alle Dämme gebrochen. Beim „Ich war noch niemals in New York“, das Udo Jürgens gemeinsam mit Dorothea Lorene und Kent Stetler geschickt zu einem New York-Medley verwebt, tobt die Halle. Beim Medley aus dem „Ehrenwerten Haus“, „Mit 66 Jahren“ und „Aber bitte mit Sahne“ gibt es kein Halten mehr. Und den Bademantel gab‘s natürlich auch. Nur diesmal eben nicht als allerletzte Zugabe. Die gab’s in Jeans und verschwitztem Hemd, mit einem am Ende beseelten Lächeln.

Quelle: op-online.de




> Im folgenden Bericht wurde die Kritik an den Fans umgekehrt verstanden: nicht an den stürmenden, sondern an denen, die in der ersten Reihe sitzen <


Noch immer mitten im Leben - Udo Jürgens singt sein Lebenswerk wie ein Vermächtnis in die Nacht

Ein Geheimnis hat Udo Jürgens am Samstagabend in der Frankfurter Festhalle gelüftet: Er hat mehr als ein rotes Einstecktuch für seinen Smoking, in dem er am Flügel sein musikalisches Lebenswerk aus fünf Jahrzehnten wie ein Vermächtnis in die Nacht hinaus singt.

Später tut er das wie immer im weißen Bademantel und ganz zum Schluss in hellblauer Jeans, weißem Hemd und Turnschuhen. Gefühle pur für drei Stunden - und mancher fragt sich: War es das nun - die 25. Konzerttournee durch 50 Hallen?

Glaubt man dem Text seines Titelsongs der aktuellen CD, dann ist nicht ausgemacht, dass diese Tournee für den 80-Jährigen bereits der Abschied von der Bühne ist. "Mitten im Leben", heißt es da, "und du packst es an. Alles ist möglich, sag einfach: Ja, ich kann!" Leider gibt der wohl größte deutschsprachige Chansonnier, Entertainer, Musiker und Komponist aller Zeiten dieses großartige Stück, zugleich der Titel der Tournee, nur als Teil eines Medleys. Doch dabei ist seine Stimme so fest wie eh und je, nein sie ist noch fester und klarer - und das, bis der letzte Ton des Abends verklungen ist. "Vom gefühlten Alter her stehe ich noch immer mitten im Leben und mache mir Gedanken über die Zukunft und meine Musik", hat Udo Jürgens vor dem Tourneestart am Vorabend in Stuttgart gesagt.

Die Gedanken, es sind nicht nur seine. Eine Verehrerin übergibt dem Künstler am Ende des ersten Konzertteils rote Rosen, dieser bedankt sich auf seine Weise: Er gibt ihr sein rotes Einstecktuch. In diesem Moment, so scheint es, ist Udo Jürgens eins mit seinem Publikum, das er doch nie duzen würde, dem er aber so viel mitgeben möchte an diesem Abend.

Es sind gerade zu Beginn des Konzerts die neuen Lieder, die zumeist Einsichten sind in das, was die Welt und den Einzelnen bewegt, und die Auswege anbieten, wenn einen die Probleme erdrücken. Dann hält er zwischen zwei Liedern auch mal eine kleine politische Rede, spricht zum Beispiel von der Verantwortung, die jeder für sich selbst übernehmen müsse, die man nicht auf Freunde abschieben könne - "und auch nicht auf den Staat". Und dann kommt das Lied dazu, Gänsehaut inklusive: "Du bist dein Krieg, du bist dein Frieden, du bist dein Schatten und dein Licht. Du bist alles, was gescheh’n wird, einen Ausweg gibt es nicht! Du drehst dir deine Welt zur Hölle oder auch der Sonne zu: Du bist das Leben - das Leben bis du!"

Und bewegt ist an diesem Abend nicht nur das Publikum. Der Botschafter der Liebe auf der Bühne selbst ist ergriffen, wenn er etwa über Salafisten spricht, die die demokratische Freiheit ausnutzten, "für die wir Jahrhunderte gekämpft haben". Und wenn die Rede länger wird, dann merkt er es selbst, aber er hat mit 80 die Freiheit, zu sagen: "Warum soll ich mich zurücknehmen?"

Ja, er sagt, was er denkt, denn sonst, so sagt er, säße er nicht da, wo er gerade sitzt: mit 80 Jahren am glänzenden Flügel in der ausverkauften Frankfurter Festhalle. Und selbst die, die gekommen sind, verschont er nicht. Als in der zweiten Hälfte Fans vor die Bühne stürmen und den vorderen Reihen die Sicht versperren, weist er nicht etwa die Fans zurecht. Nein, er sagt, dass die in den ersten Reihen auf den teuren Plätzen womöglich gar keine echten Fans seien.

Er verlässt die Bühne. Und man wünscht sich, dass es das noch nicht war.

Ein verstörender Moment in einem ansonsten überwältigenden Konzert, das im zweiten Teil natürlich die großen Lieder aus 50 Jahren in teils neuen Interpretationen bietet - leider nicht alle, denn es sind einfach zu viele. Eine musikalische Meisterleistung nicht nur von Udo Jürgens, sondern auch den Gastkünstlern und nicht zuletzt vom Orchester Pepe Lienhard. Und dann ist es im Lied und fast auch schon auf der Uhr "10 nach 11". Udo Jürgens verlässt die Bühne. Und man wünscht sich, dass es das noch nicht war. Alles ist möglich.

Quelle: mittelhessen.de

  • »Udofan« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 500

Beruf: Administrator / System Account udofan.com

  • Private Nachricht senden

9

Montag, 3. November 2014, 08:18

Udo Jürgens: Sozialkritik mit Einstecktuch

Zwischen Schlager und Moralpredigt sang der Grandcharmeur der Unterhaltungsmusik von allem, was immer gleich bleibt oder sich endlich ändern soll.

Damit war zu rechnen gewesen: Es gab Ovationen in der komplett bestuhlten Halle, schon durch das bloße Auftreten des Udo Jürgen Bockelmann, der auch kurz nach Vollendung des 80. Lebensjahres juvenil, frisch und schlank wirkt in seinem dunklen Anzug mit dem roten Einstecktuch. Hiermit allerdings war nicht zu rechnen: Jürgens präsentiert sich im ersten Teil des Konzerts als Mahner, Prediger und Moralist, prangert Datentransparenz („Der gläserne Mensch“), Politikerversagen und mangelnde Solidarität in der Gesellschaft („Das Leben bist du“) an.

Natürlich ist der Mann in erster Linie Entertainer, und zwar einer der besten und originellsten der Branche. Seine Schelte über machtgierige Politiker und geldgierige Wirtschaftsbosse will irgendwie nicht zu dem Österreicher passen, der nur ein paar Tanzschrittchen machen muss – und schon huldigt ihm die Damenwelt. Man könnte hinter diesem forschen Auftritt der ersten Konzerthälfte natürlich Altersweisheit vermuten, wenn Jürgens minutenlange kritische Betrachtungen über die Welt im Allgemeinen und über bigotte Autoritäten im Besonderen anstellt, gipfelnd in dem Lied „Die Krone der Schöpfung“, ein symphonisch geprägtes Werk, das Jürgens als kompositorische Kreativkraft mit klassischen Wurzeln ins Zentrum rückt. Das bewährte Pepe-Lienhard-Orchester als Begleitensemble darf hier endlich seine klangliche Kompetenz aufzeigen.

Überdosis Menschlichkeit

Nicht alle wollen diesem „neuen“ Udo Jürgens folgen. Das zeigen Stimmen in der Pause, aus der ein sichtlich glücklicher Star erfrischt zurückkommt und nun den Zuhörern in der ausverkauften, akustisch akzeptabel ausgesteuerten Festhalle gibt, was sie erwarten: Lieder, in denen Menschlichkeit und Lebensfreude thematisiert werden. „Hautnah“, „Ich würde es wieder tun“ und „Ich will, ich kann“, gesungen im Duett mit Dorothea Lorraine, feuern die Stimmung derart an, dass zum Leidwesen von Besuchern in den ersten Reihen Damen zuhauf vor die Rampe strömen. Und dann ist da noch ein Liedchen, das in den letzten Wochen reichlich Wirbel im Blätterwald gemacht hat: „Der Mann ist das Problem“, ein Mid-Tempo-Popsong, der sich aber konzertant als reichlich harmlos herausstellt.

Nach einem New-York-Medley mit „Ich war noch niemals in ...“, „I like NY“ und schließlich der Sinatra-Hommage schlechthin, zieht Jürgens die ganz großen Trümpfe hervor: „Griechischer Wein“, gefolgt von dem Medley mit „Ehrenwertes Haus“, „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“ und dem Titelsong der Tournee. Das vielleicht schönste Stück des Abends aber war „Und immer wieder geht die Sonne auf“, gerade Anfang November ein Energiespender. Noch ein ganzes Stück weiter zurück in der Diskografie geht es mit „Anouschka“, „Cottonfields“, „Es wird Nacht, Señorita“ und „Mathilda“.

Die Zugaben singt Udo Jürgens natürlich wieder im weißen Bademantel: „17 Jahr“, „Platz an der Sonne“, „Vielen Dank für die Blumen“ und „Liebe ohne Leiden“.

Ein mitreißendes Konzert – natürlich. Aber Jürgens sollte sich für die gerade begonnene Tournee überlegen, den sozialkritischen Part zu kürzen und den Teil der Show mit Videos aus alten Tagen zu erweitern. Am 31. März nächsten Jahres gastiert der Star des deutschen Liedes noch einmal am selben Ort.

Quelle: fnp.de

10

Montag, 3. November 2014, 10:35

Das hat für mich nichts mit Udo zu tun, sondern mit dem Verhalten dt Zuschauer. Gestürmt wird nicht nur bei Udo, sondern auch bei vielen anderen Konzerten. Und den Unmut der Leute in den ersten Reihen verstehe ich. Man zahlt viel Geld damit sich am Ende die Leute von hinten dazwischen quetschen? Dann hätten sie beim Karten Kauf schneller sein müssen..... Ungerecht ist es! Und der udo Fan ist auch nicht mehr der jüngste! Mancher möchte gerne sitzen bleiben: keine Chance.

Ich war in Kempten auf meinem ersten Udo Konzert (Spitze!!!), hatte meiner Mutter Karten für Reihe 1, seitlich, geschenkt. Ich rechnete mit dem bühnensturm, weil in Deutschland diese Unsitte herrscht (in England unmöglich). Und packte meine Mutter dann beim Sturm damit wir weiter Reihe 1 haben. Sie musste sich leider aber wieder setzen. Während ich natürlich Udo hautnah hatte. Seinen Unmut kann ich aber voll verstehen.

Ähnliche Themen