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Sonntag, 21. Oktober 2012, 02:16

20.10.2012: Der Wahnsinn in Oberhausen

Vorhin war ich im Keller, Ihr wißt schon: Dort, wo die Weine stehen ... doch zuvor habe ich einen wahnsinnig tollen Abend in Oberhausen erlebt:

Für mich als Exil-Rheinländer begann der Abend besonders erfrischend. Auf die Frage, ob es denn „linksherum“ oder „rechtsherum“ in der „König-Pilsener-Arena“ das bessere Bier gäbe, antwortet die junge Dame vom Gästeservice: „In Köln“. Okay, das lasse ich gerne gelten (sorry, Düsseldorf)!

Gerne trifft man Bekannte wieder, und so seien von hier Lars, Susanne, Rainer, Stephan, Heike u. v. a. m. herzlich gegrüßt.

Der etwas verspätete Beginn tat der Stimmung keinen Abbruch, man hatte sich schon in der zu zwei Drittel verkauften Arena im (auch rhythmischen) Applaudieren geübt. Nach 30 Minuten Piano-Paintings, Udo Jürgens macht da quasi seine eigene Vorgruppe (vom Band), ging es dann los: „Noch drei Minuten ...“ - und schon nach zwei Minuten stehende Ovationen.

Bereits mit der ersten gesungenen Silbe war allen klar. Das wird kein guter Abend, das wird ein sehr guter Abend! (Wir erinnern uns an die von einem grippalen Infekt gezeichnete Tournee im Winter/Frühjahr 2012).

Udo Jürgens zeigte sich von der allerersten bis zu allerletzten Sekunde gut drauf, top-fit und fehlerfrei sowie bei bester Stimme, tragfähig und präzise. Er tänzelte leichtfüßig über die Bühne (besonders im zweiten Teil), als sei er gerade allenfalls 60 (und nicht 3 x 25 +3) geworden.

Es war ein Konzert der sogenannten „Wiederholungstournee“, und so gab es tatsächlich dasselbe Programm wie im Winter/Frühjahr 2012. UJ erzählte kurz und knapp das eine und das andere zwischen den Stücken. Die Violinsolistin wurde noch mitten in „Glut und Eis“ wortreich gelobt, bei „Der ganz normale Wahnsinn“ und „Mein Bruder ist ein Maler“ gab es ein paar neue, teils aktuellere Illustrationen zu sehen.

Offenbar wurde ein bißchen Arrangement von „Fly with me / Flieg mit mir“ geändert, denn diesmal klang es sehr passend in der Kombination von „The Voices“ mit „Fly with me“ und udo Jürgens' „Flieg mit mir“.

Scheinbar achtlos entgegen genommene Blumen kommentierte UJ dahingehend, daß „hinter jeder Blume ein Mensch“ stehe und er dies genau wisse, auch wenn der Konzertablauf nicht immer eine ausreichende Würdigung zuließe. Das „geklaute“ Einstecktuch wurde rasch durch ein neues ersetzt – eine Szene, bei der man sich nicht fragt, ob, sondern wann sie kommt. Davon abgesehen nahm UJ nach der Pause sehr oft die Gelegenheit war, am vordersten Bühnenrand zu agieren und Hände zu schütteln.

Am Ende der ersten Hälfte gab es unverändert die Filmmusik zu „Der Mann mit dem Fagott“. Mag man sich auch etwas Neues gewünscht haben, so muß man anerkennen, dass der Film gerade erst ein Jahr alt ist, mit dem gleichnamigen Buch UJ sehr persönlich sehr wichtig ist und zwischenzeitlich einige renommierte Preise erhielt sowie im MoMA New York gezeigt wurde. Also konnte man, im letzten Viertel unstrittig vom Orchester live musiziert, den Film noch einmal auf der Großbildleinwand hinterm Orchester Revue passieren lassen.

Nach der Pause durften sich einige glücklich schätzen, die Sitzplätze geändert zu haben, um so von dort an dem etwas früher als erwartet einsetzenden Bühnensturm teilhaben zu können. Wie immer, erfahren und gesittet vonstatten gegangen. Man kennt sich aus!

Die Stimmung dort war dann ganz hervorragend, nicht zuletzt, weil auch die Pepe-Lienhard-Band ihrer Spielfreude Ausdruck verlieh: Da gab es ungeplante Gesangseinlagen und spontane Choreographien, einen bestgelaunten Peter Lübke am Schlagwerk und selbst Oliver Keller meinte man, so etwas wie Spaß anmerken zu können (wer Gitarristen kennt, weiß, daß das introvertierte Wesen sind). Erfreulicherweise hatte zur zweiten Hälfte jemand das Mischpult verstellt – in die richtige Richtung (weniger Bässe, mehr Gesang).

Trotz „Wiederholung“ also keinerlei „Ermüdung“!

Beim Abschlußmedley im Bademantel gab es dann statt „Schenk mir noch eine Stunde“ (was zu schön gewesen wäre, nicht das Lied, sondern eine ganze Stunde mehr Udo Jürgens) noch einen Halben „Griechischen Wein“, was auch sehr bewegend war.

Mit „Merci Chérie“ und dem Versprechen „Wir sehen uns wieder“ im Anschluß an „Kommen Sie gut nach Hause und bleiben Sie gesund“ , jedoch ohne Bühnen-Autogramme und etwas insistierend vom „Gästeservice“ gedrängt, ging's dann irgendwann nach Hause. (Getränke- und Pommesstand vor der Arena hatten freundlicherweise in eine UJ-CD investiert, so daß man dort noch ein wenig „Nachsingen“ konnte.)

Warum der Michael-Wendler-Stern im Plaster vor der Arena mit Cola besudelt wurde, bleibt ein Rätsel, erschien aber angesichts aktueller Vorkommnisse durchaus erklärbar.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Achim H.« (21. Oktober 2012, 02:30)


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Sonntag, 21. Oktober 2012, 10:57

Ich finde es sehr schade (und auch unverständlich) warum nach wie vor "Oktoberwind" nicht
im Konzertprogramm vorkommt. Es ist nicht nur eines der besten Lieder auf dem neuen Album,
sondern passt ja auch textlich perfekt in diese Herbsttournee. Ich hatte vermutet, diese Lied
wird der neue Opener, aber dass es gar nicht vorkommt, erstaunt mich wirklich sehr.

Ansonsten hoffe ich, dass er einen so guten Abend, wie den hier beschriebenen, auch bei der CD
- Aufnahme erwischt.

Viele Grüße

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Sonntag, 21. Oktober 2012, 17:43

Wenn die einzige Antwort auf einen solchen Beitrag der Hinweis auf ein vermisstes Lied ist, so finde ich das sehr schade. Aber gut - hier ist eine Auswahl meiner Bilder.

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Sonntag, 21. Oktober 2012, 18:04

Konzert in Oberhausen

Hallo Achim,

auch ich war gestern in Oberhausen dabei. Es war das erste Mal, daß ich Udo live gesehen habe, und ich kann deinem Bericht nur voll und ganz zustimmen. Ich stehe jetzt noch total unter dem Eindruck dieses tollen Erlebnisses und hoffe, daß Udo seine Worte "Wir sehen uns wieder!" wahr macht und noch möglichst lange Konzerte geben wird.

Die Live-CD werde ich mir natürlich gleich nach Erscheinen zulegen, außerdem fände ich es eine Schande, sollte es von dieser grandiosen Tournee keine DVD/Bluray geben.

Viele Grüße aus dem Sauerland

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ole72« (21. Oktober 2012, 18:19)


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Sonntag, 21. Oktober 2012, 18:06

Wir waren zwar in OBERHAUSEN, aber ich will nicht kleinlich sein!

6

Sonntag, 21. Oktober 2012, 18:16

Da kannst du mal sehen, daßich immer noch etwas neben mir stehe :D !

SusanneD

unregistriert

7

Sonntag, 21. Oktober 2012, 19:31

, 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SusanneD« (28. April 2013, 20:06)


SusanneD

unregistriert

8

Sonntag, 21. Oktober 2012, 19:47

, 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SusanneD« (28. April 2013, 20:06)


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Sonntag, 21. Oktober 2012, 20:23

Mit dem Link bist Du mir gerade eben zuvor gekommen - Google Alert?
Ausnahmsweise mal ein guter Artikel in der "Zeitung des Ruhrgebiets" - da stimme ich zu.

10

Sonntag, 21. Oktober 2012, 20:46

Hallo,

Achim sollte als offizieller UJ-Protokollführer engagiert werden - ganz toll, wie er es immer wieder versteht, die Ereignisse umfassend auf den Punkt zu bringen - danke dafür - im Prinzip hast Du alles geschrieben. Vielleicht doch noch ein paar Ergänzungen:

- Udo war super "drauf" - in jeder Beziehung: körperlich fit, konzentriert bei der Sache, keine nennenswerten Texthänger, souverän bei "unverhergesehenen Ereignissen" - einfach toll.

- Die "Voices" waren fast komplett anders besetzt als bei der ersten Tour. Die immer wieder "gern genommene" Gaby Goldberg war beispielsweise auch als Sängerin dabei :))

- Die oberen Ränge waren nur sehr spärlich besetzt - lt. WAZ waren immerhin 6.000 Menschen in der Halle - aber "ausverkauft" war es definitiv nicht - leider.

- Immer mehr scheint es sich zu etablieren, dass die Ordner am Ende des Konzerts "resolut durchgreifen". Das Verhalten des OBerhausener "Chef-Ordners" war in meinen Augen grenzwertig - die Fans haben sich absolut kooperativ, ruhig und unzickig verhalten- und der hat sich unglaublich proletenhaft-wichtigtuerisch verhalten.

- Ein persönliches Erlebnis: Als es am Ende des ersten Teils zu "Standing Ovations" kam, hat eine "Dame" in der Reihe hinter mir mich aufgefordert, mich hinzusetzen ---- ohne Worte....

Trotz dieser Kleinigkeiten schließe ich mich den Vorrednern uneingeschränkt ein - es war ein ganz tolles Konzerterlebnis; und Udos "Verabredung", dass wir uns wiedersehen werden, haben wir sehr wohl vernommen - allein schon wegen der netten Fan-Freundschaften, die sich ergeben haben - es war wieder sehr nett mit Heike, Barbara, Achim, Susanne, Rainer, Lars, Klaus und vielen anderen netten Fans :)))

Ich persönlich freue mich schon auf Münster und freue mich schon auf Berichte u. a. aus Köln und Bielefeld :))

Herzliche Grüße

Stephan