Du bist nicht angemeldet.

21

Samstag, 27. August 2011, 12:51

Hallo,

ergänzend zu Euren Fragen bzw. Hinweisen ("Valse Musette", "Bronzefigur" etc.) möchte ich einen Hinweis geben, der mich davon abgehalten hat, mich sonderlich für Inhalte des Buchs zu interessieren. Auf dem Klappentext steht: "Der Mann mit dem Fagott. - Roman".

Entscheidendes Kriterium eines Romans ist doch (zumindest nach meiner Wahrnehmung bzw. meinem Kenntnisstand) die Fiktionalität, d. h., dass das Geschriebene erdacht ist und (zumindest überwiegend) nicht der Realität entspricht.

Wenn also in einem Roman vermerkt ist, dass Udos erste Komposition "Valse Musette" geheißen habe oder dass Udo eine Skulptur gerettet habe, bevor sie vernichtet worden wäre, hätte ich das ins Land der Fantasie des Autoren bzw. der Autoren verfrachtet. Wenn ich nun immer wieder höre, dass der Roman-Inhalt hochprozentig der Wahrheit entspricht, verstehe ich nicht, warum das Buch überhaupt "Roman" genannt wird... - Sicher, dass ein Roman auch autobiographische Züge enthalten kann, ist ja gemeinhin bekannt - aktuelles Beispiel ist in dem Zusammenhang ja Charlotte Roche. - Aber wenn nun wirklich "alles" im "Mann mit dem Fagott" als Realität hingestellt wird (- was es teilweise ja wohl auch ist -), verstehe ich nicht, warum das Buch ein "Roman" sein soll?

Die gleiche Fragestellung betrifft dann ja auch den Film: Fiktion oder so etwas wie "Scripted Reality"? Oder ist der Begriff "Dokumentation" zutreffend?

Viele Grüße

Stephan

PS: Lt. Rheinischer Post gibt es in der ARD insgesamt 5 Sendung zu Udos "rundem" (hä ähm) 77. Geburtstag:

29.09., 20.15 Uhr "Der Mann mit dem Fagott" Teil 1
29.09., 22.55 Uhr Beckmann
30.09., 00.10 Uhr Making Of "Der Mann mit dem Fagott"
30.09., 20.15 Uhr "Der Mann mit dem Fagott" Teil 2
30.09., 22.00 Uhr Udo Jürgens Live 2006, Mitschnitt (.... ich vermute, "Jetzt oder nie"-Konzert?)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Stephan« (27. August 2011, 13:14)


22

Samstag, 27. August 2011, 13:24

Hi Stephan!

Udo sagte in div. Interviews zur VÖ des Buches selbst, dass die Bezeichnung "Roman" nicht wirklich passend bzw. zutreffend ist. Eher wäre es ein "historischer Roman". Bei einem kürzlich bei der Filmpremiere gegebenen Interview nannte er das Buch auch eine "Familiensaga".

Ich denke, es ist ein (auto)biografisches Buch, das romanhaft geschrieben wurde, damit es nicht zu "historisch" und dadurch für den ein oder anderen langweilig wird.

Zum Thema "Waltz Mussette": Udo hat in div. Interviews gesagt, dass es das erste von ihm komponierte Stück ist.

Ich habe übrigens auch "nur" das gelesen, was wirklich mit Udo Jürgens zu tun (also die Dinge aus dem 19. Jahrhundert habe ich überschlagen).

Liebe Grüße
Maxi

23

Samstag, 27. August 2011, 13:27



30.09., 22.00 Uhr Udo Jürgens Live 2006, Mitschnitt (.... ich vermute, "Jetzt oder nie"-Konzert?)


Genau, das ist das "Jetzt oder nie" - Konzert aus der "Color Line Arena" in Hamburg, das es ja auch auf DVD gibt.

24

Sonntag, 28. August 2011, 15:47

Hallo.

Stichwort "Roman": Vielleicht wurde die Genresbezeichnung "Roman" vorsichtshalber gewählt mit Blick auf die politisch / historischen Anklänge, die aus Udo's mehr oder weniger subjektiver Sicht geschildert werden. :-)

Gruß, Sabina.

25

Dienstag, 30. August 2011, 10:26

Hallo Lemli und Co.

hier spricht die Nervensäge. Tut mir leid, dass ich vom Thema abgewichen bin.

Mir ist ein Satz von einem meiner Vorschreiber aufgefallen; denn irgendwo steht geschrieben.

Im Film "Der Mann mit dem Fagott" sieht man den kleinen Udo Jürgens am Anfang schüchtern am Klavier sitzen - oder so ähnlich.

26

Dienstag, 30. August 2011, 17:02

Hallo Happybird,

zu jener Zeit mag das ja auch durchaus zutreffend gewesen sein!
Um das ganze noch einmal kurz zu umreißen, hier ein paar Auszüge aus der "Udo-Jürgens-Story":

>>Udo war das Sorgenkind der Familie Bockelmann.
Er bekam nicht nur alle Kinderkrankheiten, die es überhaupt gibt, sondern auch vierzehnmal hintereinander schwere Mittelohrentzündungen. Neunmal wurde sein Trommelfell durchstoßen. Am schlimmsten aber peinigten ihn die merkwürdigen Visionen, die ihn allnächtlich überfielen.
Udo Jürgens erinnert sich noch ganz genau an die Leiden seiner Kinderzeit.
Er sagt: "Das war so schlimm, daß ich es kaum beschreiben kann. Ich sah in meinen Träumen surrealistische Gebilde, die sich in irren Farben wie wild um mich drehten und dabei entsetzliche Geräusche von sich gaben. Ganze Orkane tobten in meinen Ohren. Jede Nacht wurde ich von Weinkrämpfen geschüttelt. Natürlich wirkte sich das auch noch am Tage bei mir aus.
Diese ständige Folter machte mich immer kränklicher. Ich schlich als blasser Einzelgänger durch die Gegend und bezog von allen Gleichaltrigen Prügel, wenn mein großer Bruder nicht dazwischen kam."
Der Hausarzt der Familie Bockelmann erkannte bereits damals die Ursache für Udos Alpträume.
"Udo hat eine übergroße Phantasie, und seine außerordentliche Musikalität setzt auch noch seine Träume in Geräusche um", sagte er.
Udos Talent, das ihn später auf den Gipfel des Erfolgs führte, war der Fluch seiner Kindheit.<<

Jahre später, nach "Camp Prasdorf" und der Rückkehr der Bockelmanns nach Österreich, ging es dann allmählich auch mit Udos Gesundheitszustand bergauf.
Daß er ein miserabler Schüler war, hatte er ja schon oft gestanden.
Aber als Udo dann am Klagenfurter Konservatorium Musik studieren durfte (Hauptfach Klavier, Komposition und Harmonielehre - Gesang nur nebenbei) holte er mit Macht auf.

>>Allerdings übernahm er sich dabei ein bißchen. Jahrelang hatten seine Spielkameraden an ihm ihren Bizeps erprobt. Nun wollte Udo den Spieß umdrehen. Bei aller Liebe zur Musik schwärmte er damals weniger für Bach oder Beethoven als für die Box-Idole jener Zeit.
"Ich war ein Boxsport-Experte erster Klasse", erzählt Udo. "Ich wußte von jedem Boxer der Welt, ob er Rechts- oder Linksausleger ist, ob er ein gläsernes Kinn hat, oder wo sonst seine wunden Punkte lagen. Bei großen Kämpfen lieferte ich Vorhersagen über die Sieger, die fast immer stimmten.
Ich abonnierte Box-Fachzeitschriften und kaufte mir natürlich auch selbst ein paar Boxhandschuhe. Leider machte mir meine Nase einen Strich durch die Rechnung.
Mein Bruder John ist ein klassischer Schwergewichtler. Ich war ihm dagegen in der Technik überlegen. Aber wenn er mir eins auf die Nase gab, die bei mir ja besonders kräftig entwickelt ist, ging ich sofort k.o.
Ich hatte so fürchterliche Schmerzen, daß mir die Tränen in die Augen schossen und mich völlig kampfunfähig machten."
Grinsend fügt Udo hinzu: "Wenn ich meine Jugendbilder betrachte, muß ich schon sagen - ich war kein besonders strahlender Held."<<

MfG,
Thomas2

27

Mittwoch, 31. August 2011, 10:09

Hallo Thomas,

mir fällt dazu eine ganze Menge ein, habe aber wieder alles gelöscht, weils ja nicht zum Thema paßt und zu persönlich ist usw.

28

Donnerstag, 1. September 2011, 22:58

Hallo Udo-Freunde,

ich habe gerade noch ein aktuelles Interview mit Udo-Darsteller David Rott gefunden:

http://www.monstersandcritics.de/artikel…nsichere?page=1

Viel Spaß beim lesen und viele Grüße,

Wupli
Carpe Diem - Jetzt oder Nie

Ähnliche Themen