Udo Jürgens war eine Ausnahmeerscheinung im deutschsprachigen Showgeschäft: Er hat mit seinen Konzerten die ganze Welt bereist, ist mit Shirley Bassey und Sammy Davis Jr. aufgetreten – die ganz Großen sangen seine Kompositionen. Und ihm gelang es, vier Jahrzehnte erfolgreich im Geschäft zu bleiben.
Wer war dieser Mann, den Frauen anhimmelten und Männer wegen seiner Lässigkeit beneideten? Die 90-minütige Dokumentation blickt auf Udo Jürgens Leben zurück, das ihn zum reichen Mann gemacht und ihm unvergessliche Momente auf der Konzertbühne geschenkt hat. Was waren die Tiefpunkte, in denen auch einer wie er nicht mehr weiterwusste? Von welchen Ängsten und von welchen Sehnsüchten war er getrieben?
Ein Rückblick auf Erfolge und Tiefpunkte
Die Autoren Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech hatten Udo Jürgens an seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren zu intensiven Gesprächen getroffen. Dabei erzählte der Entertainer wenige Monate vor seinem Tod auch vom hohen Preis des Erfolges: "In den Stunden nach einem Konzert öffnet sich die Tür zur Einsamkeit."
Die Tür zur Einsamkeit
Ohne Scheu erinnerte sich Udo Jürgens in den Gesprächen an die quälenden Zweifel seiner Anfangsjahre. Auch seine Amouren waren Thema: "Treue ist keine Frage des Charakters, sondern der Gelegenheiten." Zweimal war er verheiratet: "Ich wollte eine gute Ehe führen, habe es aber nicht geschafft."
Was macht ein glückliches Leben aus? Was bleibt? Mit seinem Bruder, dem Maler Manfred Bockelmann, hatte er die Fragen nächtelang diskutiert. Auch ihn besuchten die Autoren in seinem Atelier. Er stand dem Menschen Udo Jürgens so nahe wie wohl kein anderer sonst: "Mit seiner Musik hat er alle Schwächen ausgeglichen", so sein Bruder. Auch Tochter Jenny Jürgens und Sohn John sowie Weggefährten wie Joachim Fuchsberger und seine Manager zeichnen in der Dokumentation ein Bild von dem Mann, der Udo Jürgens war.
Quelle: WDR.de