Schon vor der Stadionhalle merkte man, dass es hier richtig voll wird. Auch in den Gängen in der Halle kam man nur schwer voran. Wie sich dann zeigte, waren die Plätze bis auf wenige Ausnahmen bis unters Dach verkauft. In Zürich hingen auch Plakate. Offizielle sollte es um 19 Uhr anfangen. Infolge des massiven Schneefalls und der Zufahrten zu den Parkplätzen wurde noch auf die letzten Besucher gewartet. Das Konzert begann dann um 19:15.
Was dann kam, war das Konzert der Konzerte. Derartiges haben wir mir Udo natürlich schon mehrfach erlebt, aber nicht regelmäßig. Udo war aller bestens drauf, spritzig, witzig, man kann schon sagen fast übermütig. Er war auf der Bühne sehr aktiv, erzählte viel und sehr flüssig und sang mit bester Stimme. Im zweiten Teil geht er bei jedem Konzert ab und zu nach hinten. Hier aber tänzelte und hopste er nach hinten. Man merkte, dass er sich pudel wohl fühlte und den Abend ebenso genoss wie die Zuschauer. Er hat sich total verausgabt. Damit hat er den Saal mitgerissen. Eine DVD Aufnahme dieses Konzertes wäre der absolute Knaller gewesen.
Auch Pepe bekam tobenden Applaus, als Udo ihn als Landsmann vorstellte und sie schon 35 Jahre zusammenarbeiten. Gleiches galt für den Züricher Oliver Keller.
Udo erzählte begeistert von der bevorstehenden Premiere seines Musicals in Zürich. Dazu begrüßte er das gesamte Ensemble, das an diesem Abend anwesend war. Auch die Gruppe der Jungs für die Rolle des Florian hieß er herzlich willkommen. Er erklärte, warum diese Rolle mehrfach besetzt werden muss. In England und den USA dürfen Jugendliche mehrmals die Woche auf der Bühne stehen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist dem nicht so. Hier lässt es das Jugendschutzgesetz nur 1-2 Abende die Woche zu. Dieser Schutz ist seiner Meinung nach für die künstlerische Entwicklung der Jungs fehl am Platz.
Im Publikum waren neben Freddy Burger auch Jonny und Rachlin. Wie Udo sagte, ist es ihm zu verdanken, dass Asya Sorshneva, die hier eine wunderschöne Rose überreicht bekam, bei der Tournee dabei sein kann.
Nach Gegen den Wind schaute Udo zum Orchester und meinte, dass hier bestimmt anfangs alle gegen den Wind gekämpft haben, denn nur 5 Prozent der Eltern sind dafür, dass ihr Kind Musiker wird. Aber die hier haben es geschafft und stehen heute auf der Bühne.
Auch in Zürich hat Udo seinen Film vorgestellt. Wie man an der Reaktion des Publikums merkte, kannten ihn recht wenig. (vielleicht nur die mitgereisten Deutschen und Österreicher?) Udo sagte, dass die Ausstrahlung auch mit dem Schweizer Fernsehen fest vereinbart war. Daran hatte man sich aber nicht gehalten. Das hat ihm längere Zeit sehr zu schaffen gemacht.
Udo bedankte sich beim Publikum sehr herzlich, dass er in so einer Halle wie dieser in einem Jahr 2 Konzerte geben durfte. (und beide ausverkauft)
Dieser phantastische Abend ging dann um 21:55 zu Ende. Bei Merci "es war schön" wurde Udo melancholisch. Er stockte kurz, starrte zum Flügel und sagte relativ leise und mehr zu sich selbst, " ja es war schön". Irgendwie hatte er dann einen Frosch im Hals und spielte das Lied ohne Gesang zu Ende. Wir werden uns wieder sehen kam auch hier nicht. Hoffen wir mal, dass es nicht schon die Abschiedskonzerte in den großen Hallen sind.
Die anwesenden Ordner musste man fast suchen. Sie hielten sich total zurück und störten nicht wie die in München massiv das Konzert. So geht es eben auch.
Viele Grüße aus dem sonnigen Berlin