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21

Montag, 21. März 2011, 19:54

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Um nochmal auf Maximilians Frage mit "Schenk mir einen Traum" und dem Unterschied zwischen zwei Versionen zurückzukommen:
Die New York Fassung klingt in meinen Ohren mehr nach Big-Band Jazz wie Udo es in dem Interview zum neuen Album gesagt hat, während die Berlin Fassung sich eher etwas gewohnter anhört (mit meinen Begriffen etwas im Sound von Jetzt oder nie) - So mein Eindruck.

Zu Achim:
Ich wünsche ihm einen schönen CD - Abend und viel Freude mit Udos Liedern.

Euch allen einen schönen Abend

Karl - Philipp

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Mittwoch, 23. März 2011, 00:55

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

"Und ewig grüßt das Murmeltier": Bei Smago.net ist eine (wie ich finde) tolle Rezension zum "Wahnsinn" zu finden - absolut lesenswert... Ich nehme an, dieser Artikel bleibt sogar mal "ausnahmsweise" länger als 12 Stunden im Netz :-)):

http://smago.net/udo-juergens-perfektion-in-vollendung-seine-neue-cd-der-ganz-normale-wahnsinn-in-der-wwwsmagonet-kritik,,,,52812.html

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Mittwoch, 23. März 2011, 10:16

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Gibt es eigentlich offizielle Single/Maxi Auskoppelungen zur "Wahnsinn(s)" CD?
Alternativ Promo Maxis.

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Mittwoch, 23. März 2011, 13:52

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Ja, "Dafür brauch ich Dich / Der ganz normale Wahnsinn" ist eine Promo - Single.

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Mittwoch, 23. März 2011, 23:41

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

So, jetzt ist das schon der zweite schöne Abend im "ganz normalen Wahnsinn".

26

Donnerstag, 24. März 2011, 20:29

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Hallo,

ich möchte kein Spielverderber sein, aber überrascht bin ich schon, dass bisher kaum etwas Kritisches zur neuen CD geschrieben wurde. Auch mir gefällt die neue CD, aber nicht alles gleichermaßen.

"Schenk mir einen Traum" gefällt mir bisher am besten. Es klingt frisch, ein wenig nach Roger Cicero und macht gute Laune. Allerdings: Meine Frau sagte gleich "Das habe ich schon 1000 Mal in ähnlicher Form von Udo gehört." Gut, meine Frau ist nicht der größte Udo-Fan, aber so ganz unrecht hat sie nicht. "Mach dir deine Welt" ist vom Stil her ähnlich, aber längst nicht so gut ausgeführt wie bei diesem Lied.
Bei der Gelegenheit: Mir gefällt grundsätzlich gut, dass der Backroundchor bei vielen Liedern deutlich zu hören ist.
Ebenfalls sehr stark: "Wenn ein Lied so wär wie du". Vor allem das Filmmusikintro ist sehr gelungen und auch ansonsten ist dieses Lied einfach schön!
Weitere Lieder, die bei mir ganz vorne stehen: "Lass ein wenig Liebe da", "Dafür brauch ich dich", "Oktoberwind" und das Schlusslied "Am Ufer". Beid diesen Liedern sind auch die Texte besonders gelungen.
Bei "Mein erster Weg" weiß ich nicht so recht: Es ist ein nettes Lied, klingt jetzt auch ein bisschen frischer und bringt vor allem stilistisch Abwechslung auf die CD. Hier muss ich dennoch kritisieren, was ich schon bei "Fehlbilanz" sagte: Wenn man sich selbst covert, sollte man auch was wirklich Neues draus machen. (Das hat Udo selbst schon so geäußert) Das ist meines Erachtens in diesem Fall nicht geschehen. Die Version hält sich sehr stark am Original, lediglich der Instrumentalteil wurde erweitert. Frage: War diese neue Version wirklich nötig?
"Gegen den Wind" finde ich schlichtweg langweilig und ähnelt in der Strophe schon fast unverschämt dem Lied "Nur die Sieger stehen im Licht". Apropos Ähnlichkeit: Fast noch extremer wird es mit der Ähnlichkeit bei "Die Frau, die ich nie traf". Bei dem Refrain ist er ganz arg in das Lied "Bis ans Ende meiner Lieder" hineingerutscht, sodass ich es beim Hören nicht mehr ignorieren kann. Von "Gute Reise" hatte ich mir, nachdem ich den Text gelesen hatte, mehr versprochen. Es plätschert so ein wenig vor sich hin. Mit der Zeile "Und vergiss nicht AUF die Liebe" habe ich auch grammatikalisch so meine Probleme. Von den satirischen Liedern gefällt mir "Du bist durchschaut" deutlich besser als "Alles ist so easy". Bei letzterem kann ich mich auch dem Text nicht anschließen. Sprache ist eben auch Veränderung, entwickelt sich weiter und die Wörter "Dealer" und "Händler" haben eben auch eine andere Bedeutung. Wenn er "zappeln" besser als "grooven" findet, okay. Ich habe damit keine Probleme. Diese Texte sind für mich so ein wenig gewollt modern. Ich weiß nicht, ob ihn das wirklich bewegt.
Insgesamt würde ich mir von Udo wünschen, dass er mal wieder größere, wichtigere Themen anpackt und sie muskalisch auch nicht in Mitschklatschmelodien steckt, sondern ernster und anspruchsvoller wie "Gehet hin" oder "5 Minuten vor 12". Aber irgendwie traut er sich das nicht mehr.
Bleibt noch der ""Wahnsinn". Auch schon 1000 Mal da gewesen (Cafe Größenwahn, In Lüneburg war Volksfest, Schöne Grüße ...). Ich kann mit diesen Texten, die so einen Rundumschlag machen, alle möglichen Themen anschneiden, aber nichts richtig, nicht so wirklich viel anfangen. Auch hier habe ich wieder das Gefühl, dass es so gewollt zeitkritisch sein soll, ohne wirklich allzu viel auszusagen. Und die Melodie? Die Strophe originell, das Zwischenspiel auch, der Refrain musikalisch einfältig.

Das war jetzt mal kritisch, auch wenn es Udos Leistung und meine Begeisterung über die neue CD nicht schmälern soll.

Viele Grüße

Fuelli

27

Donnerstag, 24. März 2011, 21:54

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Hallo,

na da war einer aber ehrlich und "frech"..letzteres bitte nicht so ernst nehmen.



Udo Jürgens wird meiner Meinung nach nie mehr so gut wie Ende 60iger/der /70iger und ja, bis ins Jahr 1987 sein.

Ich halte das "Wahnsinns" Album textlich für durchaus interessant. Kompositorisch aber halt nur zwei "Sterne" wertig. Und produktionsmäßig-ich weiß nicht. Da wirkt so mancher Streicher/Bläsereinsatz als "zu viel". Das Album soll WERTIGER, als ANDERE wirken..

Ich freue mich wirklich, daß UJ noch in seinem hohen Alter Musik produziert. ABER, ER WAR MAL SOOO VIEL BESSER.Und dies meine ich mit höchstem Respekt vor seinem weltweiten Repertoire.

Grüße Claus

28

Freitag, 25. März 2011, 00:08

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Hallo,

ist das nicht herrlich - wie unterschiedlich unsere Meinungen sind?

Um nur eins auf Claus Beitrag zu erwähnen:

Ich finde mitnichten das Bläser und Streicher zu viel sind. Im Gegenteil.

Was ich immer etwas schaden finde, ist der sehr defensive Einsatz des Schlagzeugs. Es läuft häufig einfach nur

taktgebend nebenher.

Ich würde mir einen satteren Schlagzeugsound wünschen. (so wie kurz vor dem Mittelteil bei Dafür brauch ich dich; der eine Schlag vor "für die Schüsse vor den Bug")

Aber auch hier wird es Musikliebende geben, die jetzt sagen werden, dass ihnen das Schlagzeug zu laut ist.

Wir können uns alle drehen und wenden. Jeder soll seine Meinung haben und sie auch publizieren. Jeder wird wieder seine Lieblingslieder haben und jene, die er nicht mag.
Die anderen erleben das Gegenteil.

Ich finde es so unglaublich, dass Udo für die Produktion eines Albums einen derartigen Aufwand betreibt. Das, und die Tatsache, dass er offenbar, wie in einigen Interviews zu hören, doch auf durchaus kritische Anmerkungen reagiert, imponiert mir ebenfalls.

Und wir können uns hier aufmachen, Zeile für Zeile zu analysieren und zu kritisieren und ob ein Händler kein Dealer ist und was auch immer.


Ich zähle mich durchaus zu den kritischen Fans. Es fällt mir aber zunehmend schwerer immer wieder lesen zu müssen, dass Udo nur bis 1987 gut war.

Und ja, es wäre schön, wenn die Japan-Sachen reproduziert würden. Und dass Zürich endlich dem Schaffen Udos endlich gerecht wird. Alles ist richtig!

Ich möchte Udo an dieser Stelle einfach danken. Ich werde es ihm nicht übel nehmen, dass er nicht mehr weiß, dass Mein erster Weg nicht, so wie er es in einem Interview sagte, aus den 70ern stammt, sonder aus 1967. Den Monat weiß ich leider auch nicht.

Es soll ja auch noch Fans geben, denen es nicht so wichtig ist, wann welcher Titel wo und wie komponiert und aufgenommen wurde. Sie genießen einfach. Sind das keine richtigen Fans?

Mir gehen gerade noch so viel Gedanken durch den Kopf, die hier aufzuschreiben ich keine Lust mehr habe.

Ich kenne keinen Künstler, der annähernd auf eine derartig erfolgreiche Karriere verweisen kann und immer noch die Kraft aufbringt sich weiter zu entwickeln.

Die nächste hätte schon seine 10 Abschiedstour sein können. Nicht so ein Musiker mit Herzblut. Das ist phantastisch.

Genau so genial finde ich, dass er ab April an der Filmmusik für den Zweiteiler Der Mann mit dem Fagott schreibt.

Danke, Udo!!!

Und so hoffe ich weiter auf einen konstruktiven Meinungsaustausch, bei dem sich niemand ausgeschlossen fühlen sollte und Krittik der Kritik wegen geäußert wird.

29

Freitag, 25. März 2011, 01:35

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Hallo, Fülli, Claus und Marc,

das liebe ich so hier: Dass ohne Zensur kontrovers diskutiert wird - und nicht sofort irgendwelche Spießbürger beleidigt sind und NUR ihre Meinung gelten lassen, wie das an anderer Stelle der Fall ist.

Zur Sache: Marc, ich gebe Dir Recht - Udos "tolle" Phase endete nicht 1987 - obwohl Du damit genau den Zeitraum beschreibst, den auch ich als Udos beste Phase bezeichne, was auch meinem Alter geschuldet sein mag: Die Alben von "Udo 80" bis einschließlich "Deinetwegen" haben bei mir allesamt vom ersten Hören an zu extremer Begeisterung geführt. Dies Gefühl habe ich danach bei einem ALBUM nie wieder gehabt (sehr wohl bei einzelnen Liedern wie "Alles, was gut tut").

Für mich ist der "Wahnsinn" so gesehen schon eine ungewöhnliche Produktion, da ich erstmals im "Erwachsenen-Alter" von einer neuen Produktion restlos begeistert bin wie in meiner Jugendzeit. Wie Marc treffend schreibt: Wenn der grottenschlechte Casio-Drumcomputer durch ein von Peter Lübke gespieltes Natur-Schlagzeug ersetzt worden wäre, würde ich die CD sogar als "historisch" bezeichnen:-))

Aber auch so... - Fülli - stimmt: "Schenk mir einen Traum" ist ein typischer Udo-Swing-Titel. Sicher - "Mach Dir Deine Welt" lässt grüßen. Ich für mich sage aber (und das kann ich nun leider nicht begründen): Die Komposition "Traum" ist um Klassen besser als das (für mich dahinplätschernde) "Mach Dir Deine Welt“ – solange Udo so gigantische Songs schreibt, muss er sich nicht stets neu erfinden – von mir aus kann er gerne den Big-Band-Sound Glenn Millers adaptieren, wenn die Qualität so toll ist…

Was ich interessant finde: Nach dem ca. 10. Hören habe ich ein „neues“ Lieblingslied: „Schenk mir einen Traum“ war gleich beim ersten Hören für mich ein ganz derber Knaller… - während „Wenn ein Lied so wär wie Du“ diesen Song inzwischen für mich „überholt“ hat, weil ich darin unfassbare Qualitäten erkenne: dieses tolle Intro (wie Fülli richtig schreibt), diese völlig verschiedenen musikalischen Themen, diese sensationellen Soli und dieser großartige Schluss des Songs (, der eigentlich schon zu Ende ist und dann noch mal gigantisch toll „aufdreht“) – da geht mir fast einer…. –sorry

Marc, Du hast Recht: Seien wir dankbar, dass Udo noch immer so aktiv ist. Und UDO „himself“ ist auch ehrlich, wie ich finde: im Gegensatz zu allen Whittakers, Carpendales und Co. Hat er nie mit Abschied kokettiert – sehe ich auch so… - speziell das neue Album hätte man angesichts der sensationellen Qualität guten Gewissens erst mal als „Abschiedsalbum“ vermarkten können – und es gibt bestimmt Leute in Udos Umfeld, die so etwas sogar befürworten würden – so gesehen bin ich froh, dass sich Udo zumindest darin durchsetzt.
Ich werde über’s Wochenende noch mal eine „besser sortierte“ Rezension hier reinsetzen und freue mich, dass es dieses Forum hier gibt!

30

Freitag, 25. März 2011, 09:27

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

An Marc,

Eins zu Null für Dich!

Im Grunde gehen wir bezgl. Streicher und Schlagzeug konform.

Mir ist das mit dem Schlagzeug zunächst gar nicht aufgefallen. Ich dachte immer, irgendetwas fehlt hier beim Abhören der Titel. Deshalb entsand auch mein Eindruck des "zuviel" von den Streicher/Bläser Arrangements. Das Schlagzeug "plätschert" bei einigen Liedern s o vor sich hin. Bei den credits ist aber von einem Schlagzeuger Lübke(?) zu lesen...und dann "drum computer", wie einige hier schreiben..verstehe ich nicht.

Tja, und dann muß ich noch eines loswerden. (Auch wenn man mir nun unterstellen könnte ich sei mit dem Berliner Komponisten/Produzent Joachim Heider "Verheiratet", wie dies kürzlich als Kommentar zu meiner "Wahnsinns" Rezension zu vernehmen war...)

Wenn Ihr Euch "Udo 75 Ein neuer Morgen" (toller Titel..übrigens..), welches unter der Produktionregie des Ralph Siegels entstand und den "soften" Einsatz der "Trommeln" anhört und dann unter Heiders Regie "Meine Lieder 2" mit der "Sahne und dem "Schuft", dann kann man erleben, wieviel "progressiver" Joachim zusammen mit dem Schlagzeuger mit den drums umgegangen ist. Mir g`fällts....

Grüße Claus