Hallo Ihr Lieben,
in meiner Seele schlagen „zwei Herzen ach in meiner Brust“… - einerseits haben Thomas2 und Achim Recht: Manchmal ist es besser, den Mantel des Schweigens über gewisse Dinge auszubreiten. Bei diesem Thema wie bei einigen anderen Aspekten aktuell sagen sich wohl die meisten Fans: „Ich äußere mich nicht länger – es wird ja eh alles zerredet. Wenn jetzt schon Udo Jürgens „himself“ (und nicht wie bislang üblich „nur“ sein „Umfeld“) derart merkwürdige Äußerungen tätigt, ist wohl resigniertes Schweigen die beste Alternative“.
Andrerseits: Wer Lieder wie „Gegen den Wind“ singt, müsste doch auch mal andere Meinungen zulassen und diskussionsbereit sein. Es kann doch bitte nicht wahr sein, dass es –zig Lieder gibt, in denen Meinungsfreiheit, Diskussionsfreude, Toleranz etc. mehr als propagiert werden und andrerseits jegliche Form von Kritik oder Gegenrede als „Todsünde“ angesehen wird. Diese Verhaltensweise sind viele von uns von einer „gewissen Klientel“ zwar mehr als gewohnt… - wenn aber Udo Jürgens selber sich derart verhält und praktisch seine Anhänger beschimpft, ist das schon traurig – wie gesagt: vor allem angesichts seiner textlichen Aussagen.
Im Gegensatz zu vielen anderen gebe ich aber die Hoffnung nicht auf, dass der „Meister“ vielleicht eines Tages doch zur Kenntnis nimmt, dass zwischen geradezu stalkenden Fans oder Claqueuren und kritischen, aber dennoch bewundernden Freunden seiner Musik ein Unterschied besteht. Ich nehme ihn weiter beim Wort und lasse mich auch von diesen grenzwertigen Interviews nicht abschrecken, weiter meine Meinung zu äußern – in der Hoffnung, dass wenigstens Udo selber erkennt, dass das einfach nur gut gemeint ist und ihm absolut nicht schaden soll – im Gegenteil! (Wenn dabei auch mal Falscheinschätzungen oder Fehler entstehen, ist das nur natürlich: Mein „Drumcomputer-Irrtum“ hat zwar einen Hintergrund, ist aber in der Tat ein Fehler gewesen – aber auch das sollte doch im konstruktiven Dialog auch mal erlaubt sein).
Hier also meine Sicht der Dinge – ganz ohne den „Mantel des Schweigens“:
- Aus erster Hand habe ich gehört, die CD-Präsentation sei "subtil" und grenzwertig gewesen... - dennoch wurde mir zugetragen (und das sehe auch ich so): Es sollte ja die CD(!) und nicht eine Tournee präsentiert werden - insofern kann ich noch einen Hauch Verständnis dafür aufbringen, dass sozusagen der CD-Player bedient wurde und Udo "unglücklich dreinschauend" sozusagen seiner eigenen CD lauscht, statt selber Musik zu machen. Wie gesagt: Das ist eigentlich eines Udo Jürgens' nicht würdig - aber dafür habe ich einen Hauch Verständnis, da es ja eine Veranstaltung der Plattenfirma war mit der einzigen Aufgabe, die CD zu promoten.
- Wofür mir absolut nach wie vor jegliches Verständnis fehlt, ist, dass der "Wahnsinn" bei Carmen Nebel wieder im Vollplayback gesungen werden musste und das mit "Sachzwängen" begründet wird. Wäre man ehrlich genug, zuzugeben, dass es einfach weitaus schwieriger ist, einen guten Live-Sound zu erzeugen als den Weg des geringeren Wiederstandes zu gehen (Vollplayback), wäre es ja okay. - Wie mehrfach erwähnt: Udo konnte bei Gottschalk "live" singen, Helene Fischer konnte bei Carmen Nebel "live "singen - wer vor diesem Hintergrund technische Probleme als Grund für Vollplayback nennt, nimmt einige seiner Fans scheinbar nicht mehr wirklich ernst – vorsichtig ausgedrückt.
- Wenn Udo doch diverseste Radiointerviews gibt und ihm daran liegt, „live“ zu singen.. – warum geht er dann nicht einfach noch mal zu Stefan Raab? Bei Raab hab ich noch nie so einen Unsinn gehört wie „Wir müssen Playback singen“.. im Gegenteil: Raab hat schon immer (seit ich ihn im TV wahrgenommen habe, also seit mindestens 14 Jahren) darauf bestanden, dass bei ihm ALLES voll live kommen muss – das müsste Udo Jürgens doch sehr entgegenkommen. Im Gegensatz zu Gottschalk, der Udo im Interview ziemlich verar…. hat (so unter dem Motto: Reim „Dafür brauch ich Dich – dann besauf ich mich“), ist mein Eindruck, dass Raab Udo den Respekt entgegenbringt, den er verdient. Raab als Musiker kann natürlich Udos großartiges Können besser beurteilen als Gottschalk.
- Ich frage mich noch immer, wie Udo zu der Aussage kommt, er sei für einen vermeintlichen Playback-Auftritt bei „Wetten, dass“ kritisiert worden – wie schon mal angemerkt: Es wäre interessant, die Quelle für diese Falsch-Aussage zu finden. Bei udofan.de finde ich diese Aussage schlicht und ergreifend nicht…. - oder habe ich es an den Augen? :-)
In der Hoffnung, dass wir „Subkulturer“ uns weiterhin nicht den Mund verbieten lassen (- und werden uns auch noch so viele Steine in den Weg gelegt -) und uns weiterhin auf sachlicher Ebene austauschen, grüßt
Stephan