Du bist nicht angemeldet.

51

Sonntag, 10. April 2011, 21:26

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Na ja, dann hüllen wir mal den Mantel des Schweigens über diesen "Auftritt"...

MfG,
Thomas2

52

Sonntag, 10. April 2011, 23:14

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Hallo Ihr Lieben,

in meiner Seele schlagen „zwei Herzen ach in meiner Brust“… - einerseits haben Thomas2 und Achim Recht: Manchmal ist es besser, den Mantel des Schweigens über gewisse Dinge auszubreiten. Bei diesem Thema wie bei einigen anderen Aspekten aktuell sagen sich wohl die meisten Fans: „Ich äußere mich nicht länger – es wird ja eh alles zerredet. Wenn jetzt schon Udo Jürgens „himself“ (und nicht wie bislang üblich „nur“ sein „Umfeld“) derart merkwürdige Äußerungen tätigt, ist wohl resigniertes Schweigen die beste Alternative“.

Andrerseits: Wer Lieder wie „Gegen den Wind“ singt, müsste doch auch mal andere Meinungen zulassen und diskussionsbereit sein. Es kann doch bitte nicht wahr sein, dass es –zig Lieder gibt, in denen Meinungsfreiheit, Diskussionsfreude, Toleranz etc. mehr als propagiert werden und andrerseits jegliche Form von Kritik oder Gegenrede als „Todsünde“ angesehen wird. Diese Verhaltensweise sind viele von uns von einer „gewissen Klientel“ zwar mehr als gewohnt… - wenn aber Udo Jürgens selber sich derart verhält und praktisch seine Anhänger beschimpft, ist das schon traurig – wie gesagt: vor allem angesichts seiner textlichen Aussagen.

Im Gegensatz zu vielen anderen gebe ich aber die Hoffnung nicht auf, dass der „Meister“ vielleicht eines Tages doch zur Kenntnis nimmt, dass zwischen geradezu stalkenden Fans oder Claqueuren und kritischen, aber dennoch bewundernden Freunden seiner Musik ein Unterschied besteht. Ich nehme ihn weiter beim Wort und lasse mich auch von diesen grenzwertigen Interviews nicht abschrecken, weiter meine Meinung zu äußern – in der Hoffnung, dass wenigstens Udo selber erkennt, dass das einfach nur gut gemeint ist und ihm absolut nicht schaden soll – im Gegenteil! (Wenn dabei auch mal Falscheinschätzungen oder Fehler entstehen, ist das nur natürlich: Mein „Drumcomputer-Irrtum“ hat zwar einen Hintergrund, ist aber in der Tat ein Fehler gewesen – aber auch das sollte doch im konstruktiven Dialog auch mal erlaubt sein).

Hier also meine Sicht der Dinge – ganz ohne den „Mantel des Schweigens“:

- Aus erster Hand habe ich gehört, die CD-Präsentation sei "subtil" und grenzwertig gewesen... - dennoch wurde mir zugetragen (und das sehe auch ich so): Es sollte ja die CD(!) und nicht eine Tournee präsentiert werden - insofern kann ich noch einen Hauch Verständnis dafür aufbringen, dass sozusagen der CD-Player bedient wurde und Udo "unglücklich dreinschauend" sozusagen seiner eigenen CD lauscht, statt selber Musik zu machen. Wie gesagt: Das ist eigentlich eines Udo Jürgens' nicht würdig - aber dafür habe ich einen Hauch Verständnis, da es ja eine Veranstaltung der Plattenfirma war mit der einzigen Aufgabe, die CD zu promoten.

- Wofür mir absolut nach wie vor jegliches Verständnis fehlt, ist, dass der "Wahnsinn" bei Carmen Nebel wieder im Vollplayback gesungen werden musste und das mit "Sachzwängen" begründet wird. Wäre man ehrlich genug, zuzugeben, dass es einfach weitaus schwieriger ist, einen guten Live-Sound zu erzeugen als den Weg des geringeren Wiederstandes zu gehen (Vollplayback), wäre es ja okay. - Wie mehrfach erwähnt: Udo konnte bei Gottschalk "live" singen, Helene Fischer konnte bei Carmen Nebel "live "singen - wer vor diesem Hintergrund technische Probleme als Grund für Vollplayback nennt, nimmt einige seiner Fans scheinbar nicht mehr wirklich ernst – vorsichtig ausgedrückt.

- Wenn Udo doch diverseste Radiointerviews gibt und ihm daran liegt, „live“ zu singen.. – warum geht er dann nicht einfach noch mal zu Stefan Raab? Bei Raab hab ich noch nie so einen Unsinn gehört wie „Wir müssen Playback singen“.. im Gegenteil: Raab hat schon immer (seit ich ihn im TV wahrgenommen habe, also seit mindestens 14 Jahren) darauf bestanden, dass bei ihm ALLES voll live kommen muss – das müsste Udo Jürgens doch sehr entgegenkommen. Im Gegensatz zu Gottschalk, der Udo im Interview ziemlich verar…. hat (so unter dem Motto: Reim „Dafür brauch ich Dich – dann besauf ich mich“), ist mein Eindruck, dass Raab Udo den Respekt entgegenbringt, den er verdient. Raab als Musiker kann natürlich Udos großartiges Können besser beurteilen als Gottschalk.

- Ich frage mich noch immer, wie Udo zu der Aussage kommt, er sei für einen vermeintlichen Playback-Auftritt bei „Wetten, dass“ kritisiert worden – wie schon mal angemerkt: Es wäre interessant, die Quelle für diese Falsch-Aussage zu finden. Bei udofan.de finde ich diese Aussage schlicht und ergreifend nicht…. - oder habe ich es an den Augen? :-)

In der Hoffnung, dass wir „Subkulturer“ uns weiterhin nicht den Mund verbieten lassen (- und werden uns auch noch so viele Steine in den Weg gelegt -) und uns weiterhin auf sachlicher Ebene austauschen, grüßt

Stephan

53

Montag, 11. April 2011, 07:51

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Ich habe UJ nie so verstanden, dass er für einen vermeintlichen Playback-Auftritt bei Wetten dass ..? kritisert worden sei, sondern dass die einen bei ihm mangelnde Synchronität im Live-Gesang bekritteln (und sich damit als Ignoranten und Unwissende zu erkennen geben) und andere den asynchronen Playback-Gesang unschön finden (und damit Recht haben, aber beim Carmen Nebel-Auftritt nicht wirklich viel zu kritisieren hatten).

Wer aus der heutigen Pop- und Schlagersternchenwelt die perfekte Live-Show gewöhnt ist (bei der ja allenfalls noch das Inerscheinungtreten der Stars & Sternchen echt ist), wird kaum noch wissen, was es bedeutet, Musiker und Sänger zu sein und live - lebendig, lebhaft und leidenschaftlich - vors Publikum zu treten. (Justin Bieber hat ja zu allem Überfluss bei Wetten dass ..? bewiesen, wie gut er beraten wäre, das Singen überhaupt sein zu lassen.)

Solcher Leute Kritik muss man nicht ernst nehmen!

54

Montag, 11. April 2011, 16:44

Re: Der ganz normale Wahnsinn - Meinungen, Kritiken

Zitat von »"Stephan"«


- Aus erster Hand habe ich gehört, die CD-Präsentation sei "subtil" und grenzwertig gewesen... - dennoch wurde mir zugetragen (und das sehe auch ich so): Es sollte ja die CD(!) und nicht eine Tournee präsentiert werden - insofern kann ich noch einen Hauch Verständnis dafür aufbringen, dass sozusagen der CD-Player bedient wurde und Udo "unglücklich dreinschauend" sozusagen seiner eigenen CD lauscht, statt selber Musik zu machen. Wie gesagt: Das ist eigentlich eines Udo Jürgens' nicht würdig - aber dafür habe ich einen Hauch Verständnis, da es ja eine Veranstaltung der Plattenfirma war mit der einzigen Aufgabe, die CD zu promoten.


Hallo Stephan!

Bitte schildere das mal genauer (gerne auch als PN!): Wieso soll die Präsentation grenzwertig gewesen sein? Nur weil Udo die Stücke nur am Klavier begleitet hat? Wahrscheinlich hatte er einfach keinen Bock die Texte auswendig zu lernen (was ich auch verstehen kann!)!

LG
lemli

55

Samstag, 21. Mai 2011, 16:29

Der ganz normale Wahnsinn !

Ich hab mir die neue schon mehrmals angehört,
und ich kann nur sagen,die ist doch echt gut gelungen,oder?
Die ist echt supper.
:)
Ich wünsche ihm viel Erfolg mit seiner neuen.
Grüß euch alle,und viel spaß beim weiter anhören.
:)
Ein ganz treuer Fan
Lis
:)


E

56

Montag, 23. Mai 2011, 22:37

Hallo Lis!

Das freut mich sehr. Wenn Du einen Facebook-Account hast, kannst Du es sogar dort posten.

57

Mittwoch, 8. Juni 2011, 23:04

Für mich ist der "Wahnsinn" das beste UDO-Album seit Anfang der 90er Jahre. Diese musikalische Vielfalt, dieses kompositorische Genie (gerade bei "Wenn ein Lied so wär wie du"), diese herrlichen Balladen a la "Am Ufer" - einzig störend für mich die Schlagermelodie "Du bist durchschaut", die jedoch immerhin infolge ihres Textes zu entschädigen weiß. Und "Alles ist so easy": Das Innovativste hinsichtlich des Arrangements, das Udo seit -zig Jahren brachte. Chapeau!

58

Dienstag, 21. Juni 2011, 01:52

Hallo,

bei Amazon fand ich eine Rezension, deren Inhalt ich zwar absolut nicht teile, die ich aber dennoch sehr interessant und diskussionswürdig finde - was haltet Ihr davon?:

Es macht mich immer etwas nachdenklich, wenn die Bewertungen durchgehend positiv ausfallen. Da ich anscheinend die einzige Person bin, die eine andere Meinung hat, möchte ich hier ein paar Sätze dazu schreiben. Die Musik von Udo Jürgens hat für mich immer eine sehr große Rolle gespielt und ich bin ihm unendlich dankbar für die vielen tollen Lieder, die er in der Vergangenheit schrieb. Doch leider musste ich in letzter Zeit feststellen, dass mich seine Lieder immer weniger ansprechen, sowohl textlich als auch musikalisch. Die wahren Künstler haben doch eine Gemeinsamkeit: Sie beschreiben ihre "innere Welt", als wäre sie alles, was es gibt. Diesen Eindruck hatte ich früher auch bei Udo Jürgens. Wie sehr konnte er doch den Zuhörer berühren! Auch wenn bei dieser CD vielleicht alles Regeln(?) der Musik und Poesie befolgt werden, kann ich nur eines dazu sagen: Es berührt mich nicht! Wer zuviel herumphilosophiert, verliert die Wahrheit.

***Der ganz normale Wahnsinn***
Das Lied beginnt bereits mit einer nervigen Gitarreneinlage. Wer vom letzten Album "Einfach ich" die grausame Version des Liedes "Fehlbilanz" (in der Originalversion unschlagbar!) kennt, weiß, was ich meine. Der Text: aufgelistete Nachrichten-Schlagzeilen. Das soll also der ganz normale Wahnsinn sein. Übrigens: musikalisch glänzt das Liedchen nicht gerade durch Einfallsreichtum! Der Refrain ist kaum auszuhalten. Der Song "zerfällt", ähnlich wie bei "Fehlbilanz (2008-Version)".

***Liebe lebt***
Mehr als ein Lückenfüller ist das Lied nicht. Siehe "Stärker als wir" auf dem Album "Einfach ich".

*** Wenn ein Lied so wär' wie du***
Der Anfang durch Streicher dominiert erinnert an eine alte Liebesschnulze aus dem Fernsehen. Bei diesem Titel habe ich den Eindruck, dass Udo Jürgens vielleicht einige Passagen für seinen Film benutzen möchte, und keine Lust hat noch einmal neu zu komponieren.

***Dafür brauch ich dich***
Das erste Stück auf der Platte, wo Text und Musik wirklich eine Einheit bilden und zusammen passen. Es erzeugt eine ähnliche Atmosphäre wie der Song "Mit dir" vom Album "Einfach ich". Hat auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung.

***Du bist durchschaut***
Oje! Wo soll ich bloß anfangen? Der Titel ist mindestens so peinlich wie "Völlig vernetzt". Was will mir der Künstler bloß damit sagen? Ich kann mir vorstellen, dass solche Lieder Menschen ansprechen, die sich genauso wenig mit Facebook und Co. auskennen, wie der Interpret selbst.

***Die Frau, die ich nie traf***
Da war sogar "Wo finde ich dich" besser. Wieder so ein Liedchen aus der Kategorie Ich-suche-etwas-und-kann-es-nicht-finden-denn-ich-weiß-nicht-was-ich-suche. Hilfe!

***Alles ist so easy***
Für mich der absolute Höhepunkt der Grausamkeit und Peinlichkeit auf dieser CD. Die Gitarrenklänge nerven!!! Von den Reimen ganz zu schweigen: Zeh - CD

***Oktoberwind***
Musikalisch sehr schön, aber textlich fehlt etwas. Zu viel Außenwelt, zu wenig Innenwelt. Barry Manilow hat es mit "When October goes" besser gemacht.

***Schenk mir einen Traum***
Dieser Song kommt mit jazzigen Sound daher. Erinnert mich an "Danke für den Abend". Musik: okay; Text: belanglos

***Lass ein wenig Liebe da***
Musikalisch sehr interessant. Der Textaufbau klingt sehr umständlich. Beispiel: "Wenn du heut' von mir gehst, lass uns nicht vergessen wie uns diese Zeit verändert hat. Ich brauch' Licht auf meinem Weg ins Morgen ohne Dich...." Zum Teil verliert man als Hörer den roten Faden. Reimt sich auch etwas?

***Gegen den Wind***
Das Lied ist eine Kombination aus "Flieg, Flamingo" und "Das Leben gewinnt". Lieder, die die Welt nicht braucht!

***Gute Reise durch das Leben***
"Der Mann mit dem Fagott" lässt grüßen. Der Vater meines Vaters...; Der Sohn von meinem Sohn....;

***Mein erster Weg***
Warum muss man so gute Lieder dermaßen kaputt machen. Die Originalversion auf dem Album "Was ich dir sagen will" ist 1000 Mal besser.

***Am Ufer***
Soll wohl so eine Art Abschluss-Lied sein. Ähnlich wie "Danke" vom Album "Jetzt oder nie"

Insgesamt finde ich das Album mittelmäßig. Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht, nicht besonders besonders! Ich finde, dass ein Album nicht unbedingt 14 oder 15 Lieder beinhalten muss, nur um eine CD zu füllen. Wenn man die "Platzhalter" der letzten drei Alben beseitigt kommt EIN ganz gutes dabei heraus.

Liebe Grüße

Stephan

59

Dienstag, 21. Juni 2011, 07:21

...na dazu habe ich ja meine Meinung gesagt..siehe amazon!

Trotzdem übertrifft der "Wahnsinn" die anderen Alben ab 2000 bei weitem...

Bei "Oktoberwind" mußte ich ebenfalls sofort an Manilow denken. "When October" ist natürlich um Klassen besser.ABER: bei "Oktoberwind" finde ich die "Altersstimme" des UJ sehr schön, sehr authentisch.

Grüße Claus

60

Dienstag, 21. Juni 2011, 07:25

..ach und noch was..wer "Alles ist so easy" mit dem Kultstück "Heroes/Helden" von Bowie vergleicht..na das ist schon sehr weit hergeholt. Was bei UJ "weichgespült" klingt ist bei Bowie/Tony Visconti gnadenlos kalt, ist stahlhart, ist so wie die Mauer war! "Heroes" war eines "Meiner" Lieder der 70iger. Ein Geniestreich des Bowie..und selbiger hat mehr oder weniger aufgehört..als er noch gut war...

Grüße Claus